Seit heute hat Tschechien die Bundesrepublik zum Risikogebiet erklärt. Deutsche, die ins Nachbarland einreisen wollen, müssen einen negativen Corona-Test vorliegen. Touristen sollen gar nicht mehr nach Tschechien einreisen dürfen.
Deutschland wird für Tschechien zum Corona-Risikogebiet. Von Montag an werde die Bundesrepublik auf der sogenannten «Reise-Ampel» des EU-Mitgliedstaats rot markiert sein, teilte der tschechische Außenminister Tomas Petricek am Freitag bei Twitter mit. Das bedeutet, dass Reiserückkehrer und Einreisende aus Deutschland einen aktuellen Testnachweis vorlegen oder einen Corona-PCR-Test machen müssen. Zudem muss vor der Ankunft online ein Einreiseformular ausgefüllt werden. Ausgenommen sind unter anderem grenzüberschreitende Berufspendler und Transitreisende.
"Ausnahmen bestehen für den internationalen Frachtverkehr, Berufspendler, Schüler und Studenten (Grenzübertritt mindestens einmal pro Woche) sowie für Personen, die einen dringenden beruflichen, familiären oder gesundheitlichen Reisegrund haben und sich nicht länger als 12 Stunden in der Tschechischen Republik aufhalten. In diesen Fällen ist die Dringlichkeit der Reise jedoch entsprechend mit Nachweisen zu belegen." - Bezirk Oberpfalz
Touristische Reisen nach Tschechien sind derzeit ohnehin nicht möglich. Aufgrund des geltenden Corona-Notstands dürfen Hotels nur Geschäftsreisende beherbergen.
"Touristische Fahrten in die Tschechische Republik sind derzeit nicht mehr gestattet. Das schließt ausdrücklich auch Tank- und Einkaufsfahrten sowie Freizeitaktivitäten wie Wandern und Radfahren ein. Das Tschechische Innenministerium hat dem Bezirk hierzu auf Anfrage mitgeteilt, dass in der gesamten Tschechischen Republik weiterhin Freizügigkeitsbeschränkungen gelten und die Einreise nur in unbedingt erforderlichen Fällen möglich ist. Alle Angelegenheiten, die am Wohnort bzw. im Herkunftsland erledigt werden können, sollen dort vorgenommen werden." - Bezirk Oberpfalz
Die deutsche Bundesregierung hat Tschechien bereits seit dem 25. September als Risikogebiet eingestuft und eine Reisewarnung ausgesprochen.
An der Grenze ist die touristische Einreise wohl eine Einzelfallentscheidung. Einige Personen berichten in den sozialen Medien, dass sie trotz Reiseverbot die Grenze noch passieren durften.
Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler appelliert angesichts der veränderten Situation daher nochmals dringend an die Bevölkerung, von nicht erforderlichen Fahrten ins Nachbarland abzusehen: „Auch wenn die Grenzen weiterhin geöffnet sind und die Polizei nicht unmittelbar zu sehen ist, muss im Falle einer Kontrolle bei Fehlen der erforderlichen Nachweise mit erheblichen Strafen gerechnet werden. Dieses Risiko sollte auch vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes niemand von uns eingehen“.
dpa/Bezrik Oberpfalz/MB