Mo, 25.01.2021 , 13:29 Uhr

Rente: DBG Bayern fordert Erhöhung und früheren Beginn

Der DGB Bayern fordert «die Rücknahme der Rente mit 67» und zugleich die Erhöhung des Rentenniveaus «wieder auf mindestens 50 Prozent». Die Rentenbeiträge für die Beschäftigten müssten dafür «nur ein paar Prozentpunkte» erhöht werden, sagte die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Verena Di Pasquale am Montag in München und forderte mit Blick auf die Bundestagswahl einen «Kurswechsel in der Rentenpolitik», um Altersarmut zu verhindern.

In Bayern zahlen gegenwärtig 5,2 Millionen Beschäftigte Beiträge in die Rentenkasse ein. Rund 2,5 Millionen Menschen beziehen Altersrente.

Männliche Neurentner in Bayern bekamen laut DGB im Jahr 2019 durchschnittlich 1167 Euro im Monat aus der gesetzlichen Rentenkasse. Sie gingen im Durchschnitt allerdings schon mit 64 Jahren in Rente und damit ein Jahr und acht Monate vor Erreichen der Regelaltersgrenze. Im Alter von 65 Jahren waren gerade einmal noch 7 Prozent voll berufstätig. Langjährig Versicherte bekamen als Neurentner durchschnittlich 1295 Euro, nach 45 Versicherungsjahren 1534 Euro.

Frauen beziehen laut DGB Bayern im Durchschnitt ein Drittel weniger Rente als Männer. Das gelte sowohl für Neu- als auch für Bestandsrentnerinnen. Hauptgrund seien unterbrochene Erwerbsverläufe, Teilzeitarbeit und Minijobs, sagte Di Pasquale. Notwendig seien bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf.

Für viele Rentner und sehr viele Rentnerinnen reiche die gesetzliche Rente allein nicht aus, «um den Lebensstandard zu sichern. Und die Corona-Krise führt nochmals zu einer deutlichen Verschärfung», sagte die Gewerkschafterin.

Junge Menschen seien durchaus bereit, höhere Beiträge zu zahlen, wenn sie später auch davon profitieren würden. «Daneben ist es gute Arbeit, die vor Altersarmut schützt, das heißt sozialversicherungspflichtige und tarifgebundene Arbeit». Statt Niedriglöhnen und Minijobs bräuchten die Beschäftigten Sicherheit und Perspektiven.

Fast 230 000 Menschen in Bayern beziehen Renten wegen Erwerbsminderung, die meisten Beitragszahler gehen vor Erreichen der Regelaltersgrenze in den Ruhestand: «Die Arbeitsbedingungen müssen besser werden», forderte die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende. Hier seien die Arbeitgeber gefordert. Außerdem müssten die Abschläge auf Erwerbsminderungsrenten abgeschafft werden.

dpa

 

Weitere Meldungen aus den Bereichen Politik und Ostbayern:

13.12.2024 Regensburg: Die Haushaltsreden im Stadtrat 10.12.2024 Bayern: Altersgrenze von 65 Jahren bei der Feuerwehr soll fallen Die Altersgrenze von 65 Jahren für aktive Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern soll künftig nicht mehr gelten. Ein Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann sieht vor, diese Grenze flexibel an das Rentenalter anzupassen. In bestimmten Ausnahmefällen kann die Altersgrenze sogar um bis zu drei Jahre verschoben werden.   Aktueller Stand und Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren 09.12.2024 München: Söder erwartet mehr freiwillige Rückkehr von Syrern CSU-Chef Markus Söder erklärte in München, dass er mit einem deutlichen Anstieg an freiwilligen Rückreisen von Syrern rechnet. Grund hierfür sei der Wegfall des Hauptmotivs, Syrien zu verlassen, nämlich die Herrschaft von Assad. Söder sieht eine mögliche Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Menschen dabei zu unterstützen. Innenminister Herrmann fordert 09.12.2024 Söder in Warschau und Prag: Fokus auf Atomstrom und Zusammenarbeit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht diese Woche Polen und Tschechien, um politische und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen.   Besuch in Prag: Gespräche über Atomstrom-Allianz Am Donnerstag trifft Söder den tschechischen Regierungschef Petr Fiala in Prag. Geplant sind bilaterale Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Söder möchte günstigen Atomstrom aus Tschechien nach Bayern 09.12.2024 Vor der Bundestagswahl: Marianne Schieder nur auf Listenplatz 24 Das neue Wahlrecht mit der Reduzierung von Überhang- und Ausgleichsmandaten macht es für viele Abgeordnete schwerer, einen sicheren Listenplatz zu ergattern. Marianne Schieder, langjährige SPD-Abgeordnete, rutschte von Platz 12 auf Platz 24 auf der bayerischen Landesliste ab. Ein Rückschritt, der ihre Wiederwahl nahezu unmöglich macht, da die bayerische SPD mit deutlichen Sitzverlusten rechnet.   Verluste 27.11.2024 Bayern: SPD kritisiert lange Asylgerichtsverfahren in Bayern Die SPD bemängelt die langen Asylgerichtsverfahren in Bayern, die im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Der Rechtsexperte der Partei, Horst Arnold, führt dies auf ineffiziente Strukturen und fehlendes Personal zurück.

Das könnte Dich auch interessieren

10.12.2024 Bayern: Altersgrenze von 65 Jahren bei der Feuerwehr soll fallen Die Altersgrenze von 65 Jahren für aktive Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern soll künftig nicht mehr gelten. Ein Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann sieht vor, diese Grenze flexibel an das Rentenalter anzupassen. In bestimmten Ausnahmefällen kann die Altersgrenze sogar um bis zu drei Jahre verschoben werden.   Aktueller Stand und Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren 09.12.2024 München: Söder erwartet mehr freiwillige Rückkehr von Syrern CSU-Chef Markus Söder erklärte in München, dass er mit einem deutlichen Anstieg an freiwilligen Rückreisen von Syrern rechnet. Grund hierfür sei der Wegfall des Hauptmotivs, Syrien zu verlassen, nämlich die Herrschaft von Assad. Söder sieht eine mögliche Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Menschen dabei zu unterstützen. Innenminister Herrmann fordert 09.12.2024 Söder in Warschau und Prag: Fokus auf Atomstrom und Zusammenarbeit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besucht diese Woche Polen und Tschechien, um politische und wirtschaftliche Beziehungen zu vertiefen.   Besuch in Prag: Gespräche über Atomstrom-Allianz Am Donnerstag trifft Söder den tschechischen Regierungschef Petr Fiala in Prag. Geplant sind bilaterale Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Söder möchte günstigen Atomstrom aus Tschechien nach Bayern 09.12.2024 Vor der Bundestagswahl: Marianne Schieder nur auf Listenplatz 24 Das neue Wahlrecht mit der Reduzierung von Überhang- und Ausgleichsmandaten macht es für viele Abgeordnete schwerer, einen sicheren Listenplatz zu ergattern. Marianne Schieder, langjährige SPD-Abgeordnete, rutschte von Platz 12 auf Platz 24 auf der bayerischen Landesliste ab. Ein Rückschritt, der ihre Wiederwahl nahezu unmöglich macht, da die bayerische SPD mit deutlichen Sitzverlusten rechnet.   Verluste