Die Flüchtlingsproblematik und die Jagd nach Schleusern an der deutsch-österreichischen Grenze war 2015 das bestimmende Thema bei der Polizei in Niederbayern. Dies habe dazu geführt, dass die eigentliche Fahndungstätigkeit auf ein Minimum beschränkt und zeitweise ganz eingestellt werden musste, teilte die Polizeiinspektion Fahndung in Passau am Donnerstag in ihrer Jahresbilanz mit.
Im Vorjahr wurden demnach im Zuständigkeitsbereich der dortigen Schleierfahnder mehr als 13 500 Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz festgestellt, eine Steigerung im Vergleich zu 2014 um mehr als das Zehnfache. Die Beamten der Schleierfahndung stellten 676 Schleusungsfälle fest, bei denen 758 Schleuser mehr als 6.000 Flüchtlinge illegal nach Deutschland brachten.
Schleierfahnder bekämpfen die grenzüberschreitende Kriminalität. Dazu zählt das Verschieben von gestohlenen Fahrzeugen, Rauschgift- und Waffenschmuggel, Dokumentenfälschung, organisierte Eigentumskriminalität und Hehlerei, illegale Einreise und Einschleusung, Menschenhandel und allgemeine Fahndung nach gesuchten Personen und Sachen.
dpa