Bei den Razzien gegen eine Gruppierung der Reichsbürger ist auch ein Objekt in Niederbayern durchsucht worden. Das sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums am Donnerstag in München auf Anfrage. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuvor erstmals eine Reichsbürger-Gruppierung verboten.
Polizeibeamte durchsuchten in den frühen Morgenstunden Wohnungen in zehn Bundesländern. In Bayern habe es die eine Aktion in Niederbayern gegeben, sagte der Sprecher ohne weitere Details zu nennen.
Die Ermittler überprüften Wohnungen führender Mitglieder des Vereins «Geeinte deutsche Völker und Stämme» und seiner Teilorganisation «Osnabrücker Landmark». Sie «bringen durch Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus ihre Intoleranz gegenüber der Demokratie deutlich zum Ausdruck», hieß es aus dem Bundesinnenministerium.
Nach dpa-Informationen gab es auch Durchsuchungen in Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen.
Laut dem bayerischen Verfassungsschutzbericht 2018 ist die Reichsbürger- und Selbstverwalterszene im Freistaat sehr heterogen. Damals zählten die Behörden insgesamt rund 4200 Anhänger in Bayern.
dpa