Regensburgs vorläufig suspendierter Oberbürgermeister Joachim Wolbergs meldet sich zu Wort: Nachdem er seit seiner Verhaftung vor rund 10 Monaten nicht mehr öffentlich gesprochen hat, veröffentlicht Wolbergs heute eine Videobotschaft. Am Abend will der Politiker das Video in den sozialen Medien veröffentlichen. Uns liegt das Statement vor.
Update, 19:25 Uhr: Mittlerweile hat Wolbergs das Video veröffentlicht.
Gleich zu Beginn seiner Botschaft betont Wolbergs: Es gehe ihm natürlich nicht besonders gut und die nach seinen Worten unfassbare Haft habe bei ihm Spuren hinterlassen. Aber diese Zeit habe ihn nicht gebrochen, wie manche das gehofft hatten, so Wolbergs. Er habe dank vieler Menschen noch genügend Kraft, sich zu wehren.
In einem Ausschnitt betont Wolbergs, dass er in sein Amt als Oberbürgermeister zurückkehren möchte:
Der suspendierte Oberbürgermeister dankt in der Botschaft auch allen Menschen, die ihn in den vergangenen Monaten und seit seiner Inhaftierung als Menschen nicht haben fallen lassen. Trotzdem habe er von niemandem erwartet, dass man ihn ohne Weiteres für unschuldig hält. Ausserdem erklärt Wolbergs, warum er von seiner Funktion als Oberbürgermeister nicht zurücktritt- Für ihn steht die Unschuldsvermutung im Zentrum von Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit. Erneut betont Wolbergs, dass er nie bestechlich war. Alle, die ihn nur ein bisschen kennen, wüssten das. Zudem würde er heute keine seiner Entscheidungen, die man ihm zum Vorwurf macht, anders fällen.
Wolbergs und weitere Personen wurden im Januar im Zuge der Spendenermittlungen verhaftet. Wolbergs steht im Verdacht der Vorteilsnahme. Es geht um Parteispenden an einen Regensburger Ortsverein. Die Staatsanwaltschaft gab damals Verdunkelungsgefahr als Haftgrund an. Das Stadtoberhaupt befand sich für mehrere Wochen in Untersuchungshaft, erst Ende Februar kam Wolbergs wieder frei. Zu diesem Zeitpunkt war er aber bereits vorläufig suspendiert, konnte sein Amt als Oberbürgermeister also nicht weiter ausüben.
Wir haben unsere Videos zum Fall Wolbergs und zu den Spendenermittlungen in Regensburg hier nochmals für Sie zusammengefasst:
Wolbergs' Verteidiger hat bereits Anfang November schwere Vorwürfe gegen die Ermittler erhoben. Der Staatsanwaltschaft wirft die Verteidigung unzureichende Ermittlungen vor. Ausserdem sollen aufgezeichnete Telefonate "sinnentstellend" verschriftlicht worden sein. Wir haben über die Stellungnahme der Verteidigung berichtet:
Wolbergs selbst hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, sich zu äußern:
MF