Die parteiinternen Auftritte des unter Korruptionsverdacht stehenden Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs sorgen weiter für Diskussionen in der Regensburger SPD. Nachdem Wolbergs nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft bereits bei einer Vorstandssitzung der SPD im Landkreis Regensburg anwesend war, will er nun am 27. März bei einer Vorstandssitzung des SPD Unterbezirks sprechen.
Der suspendierte Regensburger OB ist dort selbst Vorsitzender, sein Stellvertreter Rainer Hummel hat nach Informationen des Bayerischen Rundfunks die Einladung unterschrieben. Hummel sagte, er halte es für richtig, dass Wolbergs in der Partei seine Sicht darstellen kann.
Wolbergs zweite Stellvertreterin im SPD-Unterbezirk, Katja Vogel, habe die Einladung hingegen ganz bewusst nicht unterschrieben. Dem BR sagte Vogel, dass sie «rein gar nichts davon hält», wenn Wolbergs seine Parteiämter weiter ausübt. Auch die Landtagsabgeordnete Margit Wild, die den SPD-Stadtverband führt, forderte Wolbergs auf, seine Parteiposten ruhen zu lassen. «Jetzt soll er einfach mal warten», sagte Wild dem Sender.
In der Regensburger Korruptionsaffäre wird gegen mehrere Verdächtige ermittelt. Außer Wolbergs saßen noch ein Unternehmer und ein ehemaliger Mitarbeiter in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle wurden mittlerweile gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Verantwortlichen einer Bauträgergesellschaft sollen sowohl Wolbergs als auch dessen Vorgänger, Hans Schaidinger (CSU), bestochen haben. Es geht bei der Affäre um den Umbau einer ehemaligen Kaserne. Wegen der Ermittlungen wurde Wolbergs vom Dienst im Rathaus suspendiert. Er beteuert, nicht bestechlich gewesen zu sein.
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dpa/MF