In seiner nächsten Sitzung am 10. Mai soll der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen der Stadt Regensburg entscheiden, ob die nächtliche Sperrstunde in Regensburg testweise ausgesetzt werden soll. Dieser Plan folgt auf einen Antrag der Fraktionen CSU, die Grünen, Brücke, SPD, Freie Wähler und vier unabhängiger Stadtratsmitglieder. 12 Monate lang soll die Testphase dauern.
„Der Antrag sieht vor, dass ab dem 1. Juli diesen Jahres die restriktive Sperrzeitenregelung für einen Probezeitraum von einem Jahr ausgesetzt wird. Eine deutliche Mehrheit im Stadtrat unterstützt diesen Vorstoß, der für das Nachtleben und die betroffenen Gastronomiebetriebe einen Aufschwung bedeutet und für Entzerrung in der Altstadt sorgen soll“,
so SPD-Stadtrat Alexander Irmisch, einer der Schöpfer des Antrags.
Schon von Anfang an war die Sperrstunde laut dem Stadtrat und CSU-Kreisvorsitzenden Michael Lehner umstritten. Diese belastet zugleich Betriebe und Anwohner in der Innenstadt.
„Die Speise- und Schankwirtschaften nehmen eine ordnende Rolle im Nachtleben ein und dies sollte auch nach zwei Uhr möglich sein. Wichtig erscheint uns auch der Hinweis, dass die testweise Aussetzung der Sperrzeit nur für geschlossene Innenräume von Gastronomiebetrieben gelten soll, um effektiven Lärmschutz auch weiterhin sicherzustellen.“ – Michael Lehner, CSU-Kreisvorsitzender
Nicht nur würde die Aussetzung der Sperrstunde also den Betreibern der Gastwirtschaften zugutekommen – auch soll sie verhindern, dass zu Beginn der Sperrstunde große Menschenmengen gleichzeitig durch die Stadt ziehen. Neben der daraus entstehenden Lärmbelastung kam es zuletzt sogar zu Ausschreitungen.
„Bezüglich des Lärmschutzes ist die aktuelle Regelung kontraproduktiv, denn sie führt dazu, dass nachts zur immergleichen Uhrzeit viele Menschen geballt in den Gassen der Altstadt unterwegs sind. Es wird sicher nicht jeden Abend der Fall sein, dass nach 2 Uhr noch Betrieb herrscht. Bislang droht jedoch bereits bei geringfügiger Überschreitung der Sperrzeit ein herbes Bußgeld, das halten wir so für nicht mehr angemessen.“ – Tom Mayr, Brücke-Stadtrat.
Laut der stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen, Anna Hopfe, gab es bereits letztes Jahr eine ähnliche Petition der Grünen Jugend. Nun fordert Hopfe eine begleitende Informationskampagne und die Einbeziehung der betroffenen Bürger*innen in die Testphase.
„Dann bestehen gute Chancen auf Erfolg.“ – Anna Hopfe, stv. Vorsitzende Die Grünen
Fraktion Die Grünen / SB