Beschäftigte von Außenbezirk, Bauhof, Amt des WSA Donau-MDK und der FGeo WSV in Regensburg traten heute in den eintägigen Warnstreik und beteiligten sich so an den Arbeitskämpfen rund um die Tarifrunde von Bund und Kommunen. Damit setzt sich die Warnstreikwelle die Donau hinauf fort, die letzte Woche mit den Standorten in Passau, Deggendorf und Straubing begann.
Die Streikenden wollen Arbeitgebern und der Öffentlichkeit zeigen, dass es zum Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft vor, während und auch nach Corona einen breit aufgestellten öffentlichen Dienst benötigt. Außerdem verliehen auch die Auszubildenden ihren Forderungen Nachdruck.
Die Warnstreiks sollen ein Signal an die öffentlichen Arbeitgeber senden, ihre Beschäftigten ernst zu nehmen. „Die Allgemeinheit verlässt sich auf einen funktionierenden öffentlichen Dienst. Wir verlassen uns darauf, dass wir diese Wertschätzung auch in Form eines vernünftigen Angebotes spüren“, so ver.di Vertrauensmann und örtlicher Personalrat Georg Bachmeier jun. in der Kundgebung, an der sich 50 Personen beteiligten.
Die inzwischen aufkommende Debatte über Angemessenheit und Zeitpunkt der Forderungen im öffentlichen Dienst ärgert auch Kathrin Birner, zuständige Gewerkschaftssekretärin in der Oberpfalz: „Im Frühjahr noch wurde der öffentliche Dienst beklatscht, jetzt weigerten sich die Arbeitgeber in zwei Verhandlungsrunden ein Angebot vorzulegen. Wir wollen zeigen, dass neben Pflegekräften, Jobcenter-Beschäftigten oder kommunaler Wasserversorgung auch die Bundesbeschäftigten Teil dieser Tarifrunde sind. Wir sind gespannt, welche Taten Horst Seehofer seinen Worten folgen lässt und ob damit alle Beschäftigten gemeint sind.“
Die Beschäftigten unterzeichneten zudem eine Petition an den für das Verkehrsministerium zuständigen Bundesminister Scheuer. Dieser wird aufgefordert als Dienstherr seine Wertschätzung gegenüber seinen Beschäftigten öffentlich zu zeigen und das Gewicht seiner Stimme als Mitglied der Bundesregierung und bayerischer Kommunalpolitiker bei den Arbeitgebervertretern für konstruktive, faire und verantwortungsvolle Verhandlungen einzusetzen. Der Appell geht aktuell durch die Teildienststellen des Amtes, wo die Beschäftigten unterzeichnen können, und wird dann an sein Wahlkreisbüro übergeben.
Die Gewerkschaft ver.di fordert für die 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro für den gesamten öffentlichen Dienst. Weder in der ersten Verhandlungsrunde am 1. September noch in der 2. Verhandlungsrunde am 19./20. September machten die Arbeitgeber ein Angebot. Daraufhin begannen bundesweit und auch in der Oberpfalz Aktionen und Warnstreiks. Im Mittelpunkt stand letzte Woche unter anderem der Gesundheitsbereich, aber auch Beschäftigte aus Stadtverwaltungen und Stadtwerken unter anderem in Tirschenreuth und Sulzbach-Rosenberg. Der ver.di Bezirk Oberpfalz wird seine Aktion auch diese Woche noch ausweiten. Die 3. Verhandlungsrunde findet am 22./23. Oktober in Potsdam statt.
Pressemitteilung ver.di