Vier Männer müssen sich vor dem Landgericht Regensburg wegen Drogenhandels in großem Stil verantworten. Ihnen wird bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last gelegt. Zu Prozessbeginn am Donnerstag äußerten sich die Angeklagten im Alter von 44, 48, 49 und 52 Jahren zunächst nicht zu den Vorwürfen. Richter, Staatsanwalt und Verteidiger zogen sich anfangs zu einem Rechtsgespräch zurück.
Die Männer sollen zusammen mit mehreren Komplizen in Regensburg mit mehr als 230 Kilogramm Marihuana, Kokain und Methamphetamin gehandelt haben. Dabei erzielten sie den Ermittlungen nach, einen Erlös in Höhe von mehr als 600 000 Euro.
Zwischen Richtern, Staatsanwalt und Verteidigern gab es zum Auftakt ein Rechtsgespräch. Der 49-Jährige gilt als Hauptangeklagter und hat bereits eine ausländische Vorstrafe von sieben Jahren und vier Monaten aus dem Jahr 2012. Diese sei laut Staatsanwaltschaft zu berücksichtigen, sodass eine Haftstrafe von zehn Jahren möglich sei. Der Verteidiger des Mannes verwies darauf, dass sein Mandant die Vorwürfe bestreite und unter anderem zweifelhaft sei, inwieweit das Landesamt für Verfassungsschutz in diesem Fall tätig gewesen sei.
Laut Staatsanwaltschaft und Richtern stütze sich das Verfahren allerdings unter anderem auf Auswertungen von Handydaten. Die Strafkammer hielt die Strafeinschätzung der Staatsanwaltschaft für nachvollziehbar.
Auch bei den drei weiteren Angeklagten stehen langjährige Haftstrafen im Raum. Der Vorsitzende Richter betonte aber, dass es sich hierbei um vorläufige Schätzungen handele. Bei dem 48-Jährigen liegt laut Staatsanwaltschaft bereits eine erst im Februar 2022 ausgesprochene Vorstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten vor, die berücksichtigt werden müsse.
Der Prozess soll am 18. Januar fortgesetzt werden.
dpa