Goldene Bürgermedaille: Dr. Johann Vielberth
Dr. Johann Vielberth ist eine besondere Gründer- und Unternehmerpersönlichkeit in Regensburg und großzügiger Stifter und Förderer der Stadtgesellschaft. Sowohl das Donau-Einkaufszentrum und der Gewerbepark als auch die „Dr. Vielberth Verwaltungsgesellschaft“, welche seit 2016 unter dem Namen DV Immobilien Management GmbH geführt wird, gehen auf ihn zurück. Sie zählen nicht nur zu seinen persönlichen wirtschaftlichen Erfolgen, sondern haben die Entwicklung Regensburgs als erfolgreicher Wirtschaftsstandort geprägt.
Dr. Vielberth gilt insbesondere als großer Förderer und Unterstützer der Universität Regensburg. Die Gründung der damals vierten bayerischen Landesuniversität in Regensburg war für ihn Anlass, den Bau mithilfe eines eigenen Vereins zu unterstützen. Außerdem war er Initiator und Ideengeber der Regensburger Universitätsstiftung, unter deren Trägerschaft sich inzwischen zahlreiche Stiftungen mit unterschiedlichen Stiftern und Stiftungszwecken zugunsten der Universität vereinigen. Durch die Universitätsstiftung werden Fachbereiche abseits der offiziellen Lehrplänen gefördert. Vor diesem Hintergrund entstand auch das Institut für Immobilienwirtschaft IREBS. Damit gelang es Dr. Vielberth, das Fachgebiet Immobilienwirtschaft in der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät maßgeblich voranzutreiben.
Dr. Johann Vielberth gilt aber auch als ein Mensch der Völkerverständigung. So war er 1981 Gründer des Freundeskreises Tempe-Regensburg. Auch bei der im Jahre 1990 geschlossenen Städtepartnerschaft mit Odessa war er von Anfang an ein aktiver Unterstützer dieser neugeschaffenen Ost-West-Beziehung.
Dr. Vielberths langjähriges und umfassendes ehrenamtliches Engagement wurde bereits mit einer Reihe von Auszeichnungen gewürdigt, darunter die Matthäus-Runtinger-Medaille, die Silberne Bürgermedaille und der Städtepartnerschaftspreis der Stadt Regensburg. Außerdem erhielt er den Bayerischen Verdienstorden und die Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft sowie das Verdienstkreuz am Bande, das Verdienstkreuz 1. Klasse und das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Silberne Bürgermedaille: Josef Troidl, Stadtrat a.D.
Als engagierter Stadtrat und BRK-Mitglied hat Josef Troidl in den 90er Jahren den Arbeitskreis „Sozial-medizinische Hilfe für Odessa“ im BRK-Kreisverband gegründet. Insgesamt konnten durch ihn in rund 15 Jahren ganze 24 Hilfstransporte in die Partnerstadt organisiert werden. Auf seine Initiative hin fanden auch Hospitationen von Ärztinnen und Ärzten aus Odessa in Regensburg statt und die Hilfskonvois wurden von ärztlichem Personal begleitet, um vor Ort Hilfe zu leisten. Seit Ausbruch des Kriegsgeschehens in der Ukraine im Februar 2022 engagiert er sich erneut bei der Aufnahme und Integration von ukrainischen Geflüchteten.
Besonderes soziales Engagement beweist Josef Troidl aber vor allem auch im Rahmen seiner Anstrengungen zur Verbesserung der Lebenssituation von wohnungslosen Menschen in Regensburg. Im Jahr 2000 rief er den eingetragenen Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen ins Leben, den er bis heute leitet. Die Stadtbau GmbH stellte ein baufälliges Haus in der Keplerstraße auf Mietbasis zur Verfügung, das seit dieser Zeit als zentraler Begegnungsort unter dem Namen „Strohhalm“ bekannt ist.
Im Jahr 2005 konnte das Gebäude aus Spendengeldern gekauft und grundsaniert werden. Zahlreiche bedürftige Menschen finden dort seither jeden Tag Zuflucht und bekommen eine warme Mahlzeit oder Kleidung. Josef Troidl ist Herz und Gesicht des Vereins und wird von circa 50 Ehrenamtlichen unterstützt, die gemeinsam das Motto des Strohhalms aufrechterhalten:
„In Regensburg muss keiner hungern, frieren oder schmutzig sein.“
Von 1984 bis 2020 war Josef Troidl ehrenamtliches Mitglied im Stadtrat der Stadt Regensburg.
Sein langjähriger und vielfältiger ehrenamtlicher Einsatz wurde bereits mit einer Reihe von Auszeichnungen gewürdigt. Unter anderem erhielt er den Städtepartnerschaftspreis der Stadt Regensburg, die Bayerische Staatsmedaille für besondere soziale Verdienste, die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Albertus-Magnus-Medaille: Dr. Werner Chrobak
Dr. Werner Chrobak war von 1998 bis Juni 2022 Stadtheimatpfleger der Stadt Regensburg. Fast 25 Jahre lang war er für den Erhalt der für Regensburg typischen Stadtsilhouette sowie Stadtkultur und Heimatpflege verantwortlich. Er gilt als Mahner und Wächter, vor allem aber als großer Freund der Altstadt.
In seinen abwechslungsreichen Halbjahres- bzw. Jahresprogrammen mit regelmäßigen Filmvorführungen, Stadtführungen, Ausstellungen, Exkursionsfahrten zu den Themen Heimat, Kultur, Denkmalpflege und Architektur bot er der Stadtgesellschaft stets ein breites und identitätsstiftendes Angebot zum Thema Heimatpflege. Vor allem die Führungen durch die Domstadt waren ihm ein besonderes Anliegen. Auch spezielle Touren für junge Geflüchtete gehörten zu seinem Repertoire. In den zahlreichen Vorträgen und seinen Büchern und Schriften, die er als Autor publiziert oder bei denen er als Co-Autor mitgewirkt hat, wurde seine Passion für Regensburg und seine Geschichte spürbar. Er schrieb nicht nur über die Baukultur, sondern auch über geschichtsträchtige Menschen in und um Regensburg wie z. B. den Domprediger Dr. Maier.
Albertus-Magnus-Medaille: Prof. Dr. Peter Morsbach
Prof. Dr. Peter Morsbach engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten ehrenamtlich und beruflich intensiv für die Kultur-, Heimat-, Brauchtums- und Denkmalpflege sowie für die Erwachsenenbildung. Er verbindet sein Wirken mit der Schaffung herausragender wissenschaftlicher Arbeiten zur Kultur-, Kirchen- und Kunstgeschichte in Regensburg.
In seinem im Jahr 2003 gegründeten Verlag brachte er zahlreiche Publikationen, insbesondere zur Regensburger und bayerischen Kunstgeschichte, heraus. Seit 2014 ist er Herausgeber des Regensburger Almanachs.
Außerdem betätigt sich Prof. Dr. Morsbach auf vielfältige Weise ehrenamtlich. Seit 1978 ist er Mitglied in der Vereinigung der Freunde der Altstadt Regensburg e. V., seit 2005 ist er deren Erster Vorsitzender. Parteipolitisch neutral haben sich die Altstadtfreunde immer sachorientiert und fachlich fundiert an Altstadtdiskussionen beteiligt. Beim Runden Tisch Altstadt, einem Beratungsgremium der Stadtspitze für die Belange der Wirtschaft, Anwohnerschaft und Kultur in Bezug auf die Altstadt, ist Prof. Dr. Morsbach seit Beginn der Initiative im Jahr 2014 Mitglied.
Stadtschlüssel: Reiner Fleischmann
Diakon Reiner Fleischmann ist Ersthelfer im Kriseninterventionsteam. Seit 1983 ist er Mitglied beim Malteser Hilfsdienst e. V. und damit seit bald 40 Jahren höchst engagiert und aktiv bei den Maltesern in Regensburg.
Als vor über 20 Jahren das System der Notfallseelsorge-Krisenintervention in der Diözese Regensburg aufgebaut wurde, wirkte Reiner Fleischmann federführend mit. Er ist ehrenamtlicher Referent der Notfallseelsorge und für Psychosoziale Unterstützung sowie Kreisseelsorger für die Kreisgeschäftsstelle Regensburg des Malteser Hilfsdienst e. V.
Er leitet die Fachstelle Krisenpastoral im Bistum Regensburg, die die Dienste Notfallseelsorge, Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst, Einsatznachsorge für Einsatzkräfte sowie die mittelfristige seelsorgerische und psychosoziale Unterstützung kirchlicher Einrichtungen nach belastenden Ereignissen bündelt.
Stadtschlüssel: Maria Götz
Maria Götz ist Gründungsmitglied und jahrelang in der Vorstandschaft des Vereins „zweitesLEBEN“ e.V. aktiv. Im Jahr 2021 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt.
Sie leitete an der Klinik für Neurologische Rehabilitation am Universitätsklinikum Regensburg den Fachbereich Sozialdienst und war dort Beauftragte für das Café „zweites LEBEN“.
Da es Betroffenen nach der Entlassung aus der Rehabilitation an einer qualifizierten Anschlussversorgung fehlte, war für sie wichtigstes Vereinsprojekt die Errichtung des Neurologischen Nachsorgezentrums „HAUS zweitesLEBEN“, welches aus Spendengeldern finanziert und 2008 eröffnet wurde. Mit Nachdruck setzte sich für die Schaffung einer unabhängigen und kostenlosen Beratungsstelle für Menschen mit einer erworbenen Hirnschädigung und deren Angehörige ein. Treibende Kraft ist Maria Götz auch beim jüngsten Projekt „WOHNEN zweitesLEBEN“, bei dem es darum geht, betroffenen Menschen barrierefreien und dazu stadtnahen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Stadtschlüssel: Luise Gutmann
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) – wurde 1947 von Verfolgten, Widerstandskämpfenden und Überlebenden des Naziterrors gegründet. Auch in Regensburg gibt es eine Kreisgruppe, die 25 Jahre lang, von 1997 bis 2022, von Luise Gutmann als Kreisvorsitzende geleitet wurde. Derzeit ist Gutmann Sprecherin der Landesvereinigung Bayern der VVN-BdA.
Sie organisiert seit Jahren den Gedenkweg für die Opfer des Nationalsozialismus in Regensburg, der seit 2015 zusammen mit anderen Gedenkverbänden und der Stadt Regensburg begangen wird.
Ihr Vater wurde selbst Opfer in der Reichspogromnacht. Dieser schmerzliche Verlust bewegte sie zu ihrem persönlichen Kampf gegen Kriegsverbrechen und Faschismus sowie zur Förderung der Erinnerungskultur gegen das Vergessen. Vor diesem Hintergrund setzt sich Luise Gutmann auch für die Initiative „Stolpersteine“ in Regensburg ein, die an Menschen jüdischen Glaubens, an Euthanasie-Opfer und damals politisch Verfolgte oder andersdenkende Bürgerinnen und Bürger erinnert.
Stadtschlüssel:Soziale Futterstelle e. V.
Der Verein Soziale Futterstelle wurde im Jahr 2012 ins Leben gerufen und eröffnete im Folgejahr einen eigenen Laden in der Drehergasse 20 in Regensburg. Die Soziale Futterstelle hat sich zum Ziel gesetzt, in Not geratene Menschen mit ihren Tieren zu unterstützen.
Das Hilfsangebot reicht von der klassischen Futtermittelversorgung über die Beratung zu Erziehungs- und Haltungsfragen bis hin zur finanziellen Unterstützung bei der tierärztlichen Versorgung. Der Verein möchte aber auch eine soziale Brücke zu den Menschen schlagen. Mit diesem Ziel wurde ein mobiler Sozialdienst als weiteres Angebot des Vereins initiiert. Seit 2015 leistet dieser für in Not geratene Tierhalterinnen und Tierhalter Hilfe zur Selbsthilfe.
Informationen zu den Auszeichnungen
Goldene Bürgermedaille
Die durch Magistratsbeschluss im Jahr 1913 geschaffene Goldene Bürgermedaille kann an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich um das Wohl oder das Ansehen der Stadt hervorragende Verdienste erworben haben. Die Vergabe erfolgt in unregelmäßigen Zeitabständen. Die Gesamtzahl der lebenden Inhaber der Bürgermedaillen soll 25 nicht übersteigen. Derzeit gibt es insgesamt neun lebende Inhaber der Silbernen und Goldenen Bürgermedaille.
Silberne Bürgermedaille
Die durch Magistratsbeschluss im Jahr 1913 geschaffene Silberne Bürgermedaille kann an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich in besonderer Weise um das Wohl oder das Ansehen der Stadt verdient gemacht haben. Die Gesamtzahl der lebenden Inhaber der Bürgermedaillen soll 25 nicht überschreiten. Derzeit gibt es insgesamt neun lebende Inhaber der Silbernen und Goldenen Bürgermedaille.
Albertus-Magnus-Medaille
Die durch Stadtratsbeschluss vom 18.05.1949 geschaffene Albertus-Magnus-Medaille kann an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich als Wissenschaftler oder Künstler oder Förderer der kulturellen Bestrebungen der Stadt besondere Verdienste erworben haben. Die Gesamtzahl der lebenden Inhaber der Albertus-Magnus-Medaille soll 25 nicht überschreiten. Derzeit gibt es 18 lebende Inhaber.
Stadtschlüssel
Der Stadtrat hat am 25. Mai 2004 beschlossen, die Auszeichnung „Stadtschlüssel“ zu schaffen. Mit den Stadtschlüsseln können Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich Verdienste um das Wohl der örtlichen Gemeinschaft erworben haben. Eine Begrenzung der Zahl der lebenden Inhaber ist nicht vorgesehen.