Di, 26.10.2021 , 14:22 Uhr

Regensburg: Verlagsgruppe Passau darf Mittelbayerische Zeitung übernehmen

Die Verlagsgruppe um die «Passauer Neue Presse» darf den angrenzenden Wettbewerber Mittelbayerischer Verlag mit der «Mittelbayerischen Zeitung» komplett übernehmen. Das Bundeskartellamt machte den Weg dafür frei. Die Übernahme sei aus wettbewerblicher Sicht unbedenklich, teilte das Bundeskartellamt am Dienstag mit.

Durch das Geschäft entsteht unter dem Dach der Verlagsgruppe Passau ein durchgängiges Verbreitungsgebiet vom Osten Bayerns bis nach Ingolstadt in Oberbayern mit dem dort vor knapp fünf Jahren gekauften «Donaukurier».

Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt sagte der Mitteilung zufolge zum Kauf: «Die Übernahme der Mittelbayerischen Zeitung durch die Verlagsgesellschaft Passau ist aus wettbewerblicher Sicht unbedenklich. Die Verbreitungsgebiete der Zeitungen überlappen sich nur marginal, so dass nicht von einem Wettbewerbsverhältnis zwischen den Beteiligten auszugehen ist.»

 

Eine bis vor kurzem bestehende Überschneidung im Anzeigengeschäft in Regensburg sei laut dem Bundeskartellamt mittlerweile durch die Einstellung der Regensburger Ausgabe des „Wochenblatts“, einer Schwestergesellschaft der Verlagsgesellschaft Passau, aufgelöst. Die Einstellung konnte in der wettbewerblichen Würdigung des entsprechend verändert angemeldeten Vorhabens berücksichtigt werden. Zum einen konnte die Verlagsgesellschaft Passau eine anhaltend defizitäre Geschäftslage der Ausgabe glaubhaft machen, die sich in der Prognose weiter verschlechtert hätte. Zum anderen waren mehrere frühere Verkaufsbemühungen erfolglos geblieben, so das Bundeskartellamt.

 

 

Bei Fusionen von Zeitungsverlagen untersucht das Bundeskartellamt nach eigenen Angaben die Auswirkungen sowohl auf den Leser- als auch auf die Anzeigenmärkte. Es bewertet die Zusammenschlüsse nur danach, ob durch das Geschäft der Wettbewerb auf den betroffenen Märkten erheblich behindert würde. Die Auswahlmöglichkeiten der Leser seien zwar ein Kriterium, die Meinungsvielfalt als solche aber kein eigener kartellrechtlicher Bewertungsmaßstab, betonte das Kartellamt.

Die Verlegerfamilien Esser (Mittelbayerischer Verlag/«MZ») und Diekmann (Verlagsgruppe Passau/«PNP») hatten sich Ende Juli auf den Deal geeinigt. Über sämtliche Details war Stillschweigen vereinbart worden. Die Familie Esser scheidet aus der Gesellschaft aus.

PNP-Verlegerin Simone Tucci-Diekmann hatte bei der Bekanntgabe im Sommer gesagt, der Erwerb sei ein logischer Wachstumsschritt und eine perfekte Ergänzung. «Wir glauben fest an die Zukunft der Regionalzeitung – ob nun in gedruckter oder in elektronischer Form».

 

Mit der «MZ» entwickelt sich die Verlagsgruppe Passau nach eigenen Angaben zu einem der auflagenstärksten Regionalzeitungsverlage in Bayern. Zusammen erreichen die drei Tageszeitungstitel im Schnitt nach früheren Angaben eine tägliche verkaufte Auflage von rund 348 000 Stück (IVW: Stand 2020). Die verschiedenen Onlineangebote verzeichnen demnach pro Monat zusammen rund 27,3 Millionen Visits. Hinzu kommen Anzeigenblätter mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von 1,7 Millionen Exemplaren.

 

dpa/Bundeskartellamt/MB

Das könnte Dich auch interessieren

06.09.2024 Oberpfalz: Aktionstage zur Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht Vom 10. September bis zum 13. September finden bayernweite Aktionstage zur Überwachung der Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht statt. 04.09.2024 Ostbayern: Ehrenamtliches Engagement für das Wohlergehen aller Die Johanniter in Ostbayern setzen weiterhin auf Wohltätigkeit. Tobias Karl, Mitglied des Regionalvorstandes, betont, dass das Engagement durch Spenden und ehrenamtliche Einsätze für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unverzichtbar ist. „Wenn uns nicht kümmert, was Anderen geschieht, ist ein gutes Miteinander unmöglich“, so Karl. Zahlreiche Menschen engagieren sich zum Beispiel durch Spenden. Ebenso ist der persönliche ehrenamtliche 04.09.2024 Regensburg/Wackersdorf: BMW Group Werke sind neuer Partner des ZWICKL.dokumentarfilmfestivals Schwandorf Die BMW Group Werke Regensburg und Wackersdorf unterstützen ab sofort das ZWICKL.dokumentarfilmfestival in Schwandorf. 30.08.2024 Bayerische Staatsforsten: Bislang weniger Borkenkäferschäden Der Borkenkäfer hinterlässt Jahr für Jahr beträchtliche Schäden in Bayerns Wäldern. Heuer machte dem Schädling aber das Wetter im Frühjahr und Sommer vielerorts einen Strich durch die Rechnung.