„Bedauerlicherweise haben die Arbeitgeber die Möglichkeit der Verhandlungen am vergangenen Freitag nicht wahrgenommen und kein Entgegenkommen zur Entlastung der Beschäftigten gezeigt“,
stellt Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz) enttäuscht fest. Gerade in dieser stark belasteten Arbeitssituation wäre ein Zeichen der Anerkennung der Leistung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst angebracht gewesen.
„Deshalb werden wir die kommunalen Beschäftigten der Kitas und der Sozialen Dienste der Stadt Regensburg am 8. März zu ersten Warnstreiks aufrufen und die Beschäftigten werden sich aktiv für ihre Forderungen einsetzen“ ergänzt er entschlossen.
Nach zwei Jahren knapper Personalbesetzung und besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlten sich die Beschäftigten vielfach allein gelassen. „Es ist völlig unverständlich, dass die Arbeitgeber in der Auftaktrunde Vorschläge von ver.di zur Entlastung der Beschäftigten insbesondere im Bereich der Kitas, wie z. B. die Forderung nach Zeit für Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, abgelehnt haben. Das ist bei dem tatsächlichen und in den nächsten Jahren prognostizierten Fachkräftemangel sowie der erwarteten Qualität der Bildungsarbeit in den Kitas nicht nachvollziehbar“ empört sich Kathrin Birner (Gewerkschaftssekretärin ver.di Bezirk Oberpfalz).
In diesem Arbeitsfeld arbeiten über 83% Frauen, in den Kinderbetreuungseinrichtungen sogar 95 Prozent. Deshalb sei jetzt nach der 1. Verhandlungsrunde der Internationale Frauentag am 08. März der richtige Tag, die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu bundesweiten Aktionen und Warnstreiks aufzurufen.
Die Arbeitgeber sollten die Signale der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ernst nehmen, so Gröbner weiter.
Wichtiger Hinweis: Wegen der Veranstaltung sind die Parkplätze vor Ort belegt – Parken ist an diesem Tag auf dem Parkplatz des DGB-Hauses in Regensburg nicht möglich!
Seit Jahren gebe es aufgrund der mangelhaften Arbeitsbedingungen und nicht angemessenen Gehälter eine starke Fluktuation weg aus dem Arbeitsfeld und das bei einem sich zuspitzenden Fachkräftemangel in den Arbeitsfeldern des Sozial- und Erziehungsdienstes. Deshalb hat ver.di in den Tarifverhandlungen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit als Forderung aufgenommen.
ver.di sei in dieser Tarifrunde wichtig, im öffentlichen Dienst endlich eine Gleichstellung der sozialen Berufe mit den Abschlüssen anderer Beschäftigtengruppen und insbesondere mit den männerdominierten Berufen zu erreichen. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb z. B. Sozialarbeiterinnen bei gleichwertigem Studienabschluss weniger verdienen als Ingenieure.