Ein Mann aus Syrien ist heute in Regensburg zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Im Schleuserprozess ging es zuvor um die Frage, ob der Mann zusammen mit anderen Personen banden- und gewerbsmäßig Menschen nach Europa geschleust hatte.
Das Urteil gegen den Mann fiel jedoch deutlich geringer aus, als das noch bei Prozessauftakt zu vermuten war. Das Gericht sah eine Banden- und Gewerbsmäßigkeit der Aktivitäten des Mannes nicht gegeben. Lediglich bei vier Personen konnte dem Mann nachgewiesen werden, dass er sie auf einem Schiff nach Europa untergebracht hatte. Der Chef einer Bande soll der Mann ebenfalls nicht gewesen sein.
Die Anklage lautete zunächst ganz anders: Die vermeintliche Bande soll bei mindestens 796 Menschen gewissenlos vorgegangen sein. Diese Flüchtlinge sollen im Frachtraum eines alten Frachters eingepfercht gewesen sein – ohne ausreichende Versorgung oder Verpflegung, mehrere Tage lang – bis sie in Italien ankamen. Im Vorfeld des Prozesses hieß es sogar, die Schiffe seien führerlos im Meer unterwegs gewesen.
MF/CB