Weil er seine Noch-Ehefrau mit heißem Öl zu töten versucht haben soll, ist ein Mann vor dem Landgericht in Regensburg angeklagt. Am Mittwoch (11:00 Uhr) wird in dem Prozess das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft ging in der Anklage davon aus, dass sich der Deutsche wegen der geplanten Scheidung an seiner Ex-Partnerin rächen wollte. Das Paar, das zwei kleine Kinder hat, lebte getrennt. Die Frau soll einen neuen Freund gehabt haben.
Die Staatsanwaltschaft plädierte vergangene Woche einer Justizsprecherin zufolge auf eine Verurteilung wegen versuchten Mordes mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung sowie wegen versuchter Anstiftung zum Mord und forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe sowie die Anordnung der Sicherungsverwahrung. Der Verteidiger ging laut Sprecherin von Körperverletzung aus und plädierte auf eine maximal vierjährige Haft sowie darauf, seinen Mandanten vom Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord freizusprechen.
Den Ermittlungen nach hatte der 33-Jährige die Frau im Mai 2023 in seiner Wohnung in Regenstauf (Landkreis Regensburg) erwartet, wohin sie wegen des Umgangsrechts die Kinder bringen wollte. Der Mann soll mehr als drei Liter Öl erhitzt haben. Mit dem Topf und dem mehr als 80 Grad heißen Öl soll er im Treppenhaus auf die Frau zugelaufen sein und ihr aus kurzer Entfernung die Flüssigkeit über Gesicht, Nacken und Oberkörper geschüttet haben. Die Frau wurde schwerst verletzt. Auch die Kinder wurden durch Öl-Spritzer verletzt.
Wenige Tage vor dem Öl-Angriff soll der Angeklagte versucht haben, einen Bekannten zu beauftragen, seiner Ehefrau Säure ins Gesicht zu schütten. Dafür soll der Angeklagte 10 000 Euro geboten haben, der Bekannte lehnte jedoch ab.
dpa