Die ursprünglich für den 31. Dezember 2017 geplante Übergabe des Marinaforums an dessen künftigen Mieter und Betreiber, die Regensburg Tourismus GmbH (RTG), verzögert sich. Dies ist das Ergebnis einer Begehung, die in der umfangreich sanierten und umgebauten einstigen Schlachthofhalle unter Hinzuziehung des städtischen Bauordnungsamts und der Berufsfeuerwehr am 20. Dezember 2017 stattgefunden hat. Bauherr, Generalplaner, Stadt und RTG hatten sich Mitte Dezember 2017 einvernehmlich auf diese „Zustandsfeststellung“ verständigt.
„Noch liegt uns das Protokoll der Begehung nicht vor, aber es ist deutlich geworden, dass durchaus noch die Abarbeitung von Restleistungen erforderlich ist, bevor uns das Marinaforum übergeben wird und wir mit dem Probebetrieb starten können“, erklärt Sabine Thiele, Geschäftsführerin der RTG.
Die Festlegung eines neuen Übergabetermins wird voraussichtlich im Januar 2018 getroffen.
„Wir sind dem Bauherrn und Vermieter dafür dankbar, dass er eine schnelle Erledigung der Restarbeiten zugesagt hat“, so Sabine Thiele. Zudem sei man übereingekommen, dass die RTG bereits jetzt mieterspezifische Einbauten – etwa die Thekenanlage und Bestuhlung – vornehmen könne, um die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten. Nach Einschätzung des Bauherrn ist aus heutiger Sicht die für April 2018 geplante Eröffnungswoche durch die verzögerte Übergabe an die RTG nicht gefährdet.
„Verzögerungen sind nicht ungewöhnlich“
„Es ist nicht ungewöhnlich, dass es bei der Generalsanierung von Baudenkmälern, zumal in der Dimension des ehemaligen Schlachthofs, zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommt. Hinzu kommen angesichts der florierenden Baukonjunktur nachfragebedingte Lieferengpässe bei Lieferanten“, sagt Reinhard Griebl, projektverantwortlicher Vertreter des Bauherrn und Vermieters.
„Natürlich ist diese Verzögerung kein Grund zur Freude, denn die Stadt und die RTG wollen das Marinaforum möglichst rasch in Betrieb nehmen“, betont RTG-Geschäftsführerin Sabine Thiele. Andererseits habe man bei diesem anspruchsvollen Bauvorhaben und angesichts des eng getakteten Zeitplans nicht ausschließen können, dass es zu Verzögerungen kommen könne.
Frühzeitig vorbereitet
Bei Baubeginn vor zwei Jahren war die Übergabe des bezugsfertigen Gebäudes für den 31. Juli 2017 vorgesehen gewesen. Die Aufnahme des Veranstaltungsbetriebs sollte nach einer Testphase im Herbst 2017 folgen. Da die Sanierungsarbeiten jedoch sehr anspruchsvoll waren, kam es zu Verzögerungen. Daher einigten sich Bauherr, Stadt und RTG auf die Fertigstellung zum Jahresende 2017. Dieser Termin kann wegen der noch ausstehenden Restarbeiten nicht gehalten werden.
Auf diese Verzögerung ist die RTG vorbereitet. Für die fünf Veranstaltungen, die während des zunächst für die ersten drei Monate des Jahres 2018 geplanten Probebetriebs im Marinaforum fest gebucht worden waren, kann die RTG entweder Ausweichorte anbieten oder in enger Abstimmung mit den Vertragspartnern die geplante Veranstaltung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Auch den Kunden, die im ersten Quartal 2018 Optionsbuchungen getätigt hatten, konnte die RTG weiterhelfen.
Hintergrund zum Marinaforum
Das Marinaforum entsteht im ehemaligen städtischen Schlachthof, der unter anderem wegen seiner Deckenkonstruktion denkmalgeschützt ist. Eigentümer, Bauherr und Vermieter des Gebäudes ist Thomas Dietlmeier. Mieter ist die Regensburg Tourismus (RTG) GmbH.
Die Gesamtinvestition für den Um- und Ausbau des Marinaforums beträgt 22 Millionen Euro. Davon entfallen nach heutigem Stand 8,125 Millionen auf den mieterspezifischen Innenausbau wie etwa Veranstaltungstechnik, Spezialeinbauten, Möblierung. Diese Summe wird von der RTG getragen.
„Aufgrund unserer Marktbeobachtungen sind vergleichbare Projekte in anderen deutschen Städten deutlich teurer als das Marinaforum“, sagt RTG-Geschäftsführerin Sabine Thiele.
Ab Übernahme des funktionsfähigen Gebäudes übernimmt die RTG etwa 4300 Quadratmeter. Die exakte Quadratmeterzahl wird erst nach Übergabe des Gebäudes nachvermessen. Der Mietvertrag gilt 25 Jahre lang.
Die Räume des Marinaforums können sowohl für private Feierlichkeiten wie auch für Tagungen und kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 750 Personen genutzt werden.
Das Marinaforum bietet hochmoderne Möglichkeiten für verschiedenste Veranstaltungsformate, die sowohl den Anforderungen der Unternehmen und Wissenschaftsbetriebe in der Region als auch dem Wunsch der Regensburgerinnen und Regensburger nach einem ansprechenden Ort für Kultur und vielfältige Begegnungsmöglichkeiten Rechnung trägt. Damit wird in dieser Größenordnung eine Lücke in der städtischen Infrastruktur geschlossen. Die Errichtung des Marinaforums ist zudem praktische Wirtschaftsförderung und erhöht die Attraktivität der Stadt als Tagungs- und Kongressstandort.