Die Wälder bieten zu dieser Jahreszeit eine besondere Anziehungskraft. Nach einem regenreichen Sommer können Pilzsammlerinnen und –sammler sich schon jetzt auf die Suche nach schmackhafte Sorten machen. Jeder Weg in die Schwammerl sollte aber auch mit einer gesunden Portion Vorsicht begleitet werden. Leicht zu verwechselnde Sorten und zu wenig Wissen können schnell zur Gefahr werden.
„Typische Symptome, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut“, erklärt Dr. Andreas Spall, Standortarzt der Johanniter in Ostbayern. „Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man sofort den Rettungsdienst rufen sowie alle Pilzreste und gegebenenfalls Erbrochenes aufbewahren“, empfiehlt der Experte. Ärzte können so die Art des Giftes feststellen lassen und die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten.
Von Eigenbehandlungen raten die Johanniter dringend ab. Es gibt keine Hausmittel gegen Pilzvergiftung, die ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden sollten. Erbrechen sollte nicht aktiv herbeigeführt werden. „Ruhe bewahren und unter der Notrufnummer 112 professionelle Hilfe rufen, das sind die besten Hilfsmittel. Wer nach einem Pilzessen bewusstlos wird, sollte sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden“, empfiehlt Dr. Spall. Da sich der Zustand von Menschen mit Vergiftungen jederzeit verschlechtern könne, sollten Betroffene nicht selbst ins Krankenhaus oder zum Arzt fahren, sondern transportiert werden.
Bei Unsicherheit, was im Notfall zu tun ist, bieten die Johanniter im Regionalverband Ostbayern auch Erste-Hilfe-Kurse an. Über das aktuelle Kursangebot können sich Interessierte unter www.johanniter.de/ostbayern/erste-hilfe informieren.
Johanniter Unfall Hilfe Regionalverband Ostbayern / MB