Die Polizei hat heute den Sicherheitsbericht 2017 für Regensburg veröffentlicht. Neben ihren täglichen Aufgaben hatte die Regensburger Polizei im vergangenen Jahr wieder besondere Einsätze zu bewältigen, wie beispielsweise die Funde der Blindgänger im Neubaugebiet "Das Dörnberg", wo einmal auch die Räumung der Justizvollzugsanstalt erforderlich gewesen ist.
Im Bereich der Gesamtstraftaten ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht kann ein Rückgang von -0,8% im Vergleich zum Vorjahr vermeldet werden. Mit 12.808 Straftaten wurde die niedrigste Kriminalitätsbelastung der vergangenen fünf Jahre registriert. Wie im Jahr 2016 konnte im Jahr 2017 erneut die Marke von 13.000 Straftaten unterschritten werden.
Die Häufigkeitszahl der Stadt Regensburg ging mit 8.617 für das Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um -3% zurück. Der Begriff der Häufigkeitszahl umfasst alle polizeilich bekannt gewordenen Straftaten auf 100.000 Einwohner berechnet. Als Einwohner zählen hier nur mit Erstwohnsitz gemeldete Personen. 2016 lag die Häufigkeitszahl bei 8.879.
Mit 61,4% geklärten Straftaten ohne Aufenthaltsrecht gelang 2017 die höchste Aufklärungsquote im Fünfjahresvergleich.
Diebstahlskriminalität:
Die Diebstahlskriminalität nahm 2017, exakt wie im Vorjahr, einen Anteil von 41,7% an den Gesamtstraftaten ohne Aufenthaltsrecht ein. Sie entwickelte sich jedoch mit einem leichten Rückgang von -0,9% auf 5.334 Straftaten positiv. Im Jahr 2016 lag die Anzahl der Delikte bei 5.385. Im Fünfjahresvergleich gelang es erneut, die Diebstahlsbelastung deutlich unter die Marke von 6.000 Fällen zu senken. Etwa 19,1% oder 1021 der Diebstahldelikte ereigneten sich im Bereich der Innenstadt.
Fahrraddiebstahl:
In diesem Deliktsfeld konnte mit 907 registrierten Fällen abermals ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr um -20,9% festgestellt werden. Hiermit wurde im Fünfjahresvergleich erstmalig die Marke von 1000 Fällen unterschritten (2013: 1180 Fälle/2014: 1206 Fälle/2015: 1458 Fälle/2016: 1147 Fälle). Diese positive Entwicklung konnte durch die Regensburger Polizei unter anderem mit der Gründung der Ermittlungsgruppe Fahrrad im März 2016 erreicht werden. Die Bekämpfung des Fahrraddiebstahls im Stadtgebiet hat trotz des signifikanten Rückgangs nach wie vor Priorität.
Diebstahl an/aus Kfz:
Im Jahr 2017 wurden 475 Fälle zur Anzeige gebracht, im Vorjahr ereigneten sich 65 Fälle mehr in diesem Deliktsfeld. Etwa ein Drittel der Diebstähle an/aus Pkw im Bereich der Oberpfalz wurden im Stadtgebiet Regensburg verübt. Erfreulicherweise konnte die Aufklärungsquote mit 21,3% in diesem Phänomenbereich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt werden. Für die Täter wurde hier bei Betrachtung der Einzelfälle häufig ein Anreiz durch zurückgelassene Gegenstände in den Fahrzeugen geschaffen. Daher ergeht der dringende Appell, Wertgegenstände bei Verlassen des Fahrzeugs nicht sichtbar zurück zu lassen, denn GELEGENHEIT MACHT DIEBE!!!
Wohnungseinbruchdiebstahl:
Im Bereich der Wohnungseinbrüche zeigte sich 2017 mit 106 Fällen in der polizeilichen Kriminalstatistik ein Rückgang zum Vorjahr um -36,1% und der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Die Tatsache, dass über die Hälfte der Taten im Versuchsstadium stecken bleiben, lässt darauf schließen, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Häuser und Wohnungen sicherheitstechnisch besser ausrüsten, so dass ein Eindringen nicht mehr so leicht möglich ist.
Zur Vorbeugung von Wohnungseinbrüchen durch bauliche Sicherungsmaßnahmen stehen die kriminalpolizeilichen Fachberater zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.polizei-beratung.de und www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/Einbruchschutz
Des Weiteren setzt die Regensburger Polizei auf die Mithilfe aus der Bevölkerung und bittet darum, verdächtige Wahrnehmungen zu Personen oder Fahrzeugen zeitnah mitzuteilen.
Betäubungsmittelkriminalität:
Die Deliktszahlen stiegen in diesem Bereich um +6% im Vergleich zum Vorjahr auf 866 Fälle an. Die Zahlen sprechen zum einen für eine hohe Kontrolldichte und zum anderen für eine entsprechende Verfügbarkeit illegaler Drogen. Mit 12 Drogentoten im Jahr 2017 im Stadtgebiet Regensburg sank die Anzahl um 2 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität mit ihren Auswirkungen auf die Gesamtkriminalität wird in 2018 wiederum einen Schwerpunkt der Regensburger Polizeiarbeit darstellen. Neben der Repression ist die Polizei auch präventiv, z. B. an Schulen, tätig, um frühzeitig jungen Menschen die Folgen von Suchterkrankungen näher zu bringen.
Gewaltkriminalität:
Für die Gewaltkriminalität konnte im Jahr 2017 mit 410 Fällen ein Rückgang von - 6,8% im Vergleich zu 2016 mit 440 Delikten verzeichnet werden. Bei 74% der 410 Fälle handelte es sich um gefährliche und schwere Körperverletzungen. Unter diesen Deliktsbereich fallen aber auch Tötungs- und Raubdelikte sowie Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Ca. 30% aller Körperverletzungsdelikte wurden in der Innenstadt begangen. Allerdings sind die Fallzahlen hier nach wie vor deutlich unter den Werten der Jahre 2013-2016. Alkohol spielte hier oftmals eine nicht unerhebliche Rolle.
Straßenkriminalität:
Die Straßenkriminalität umfasst Raub- und Sexualdelikte, gefährliche und schwere Körperverletzungen, Diebstähle und Sachbeschädigungen, die auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln begangen werden. Die zugeordneten Taten beeinflussen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in besonders hohem Maße. 2016 konnte mit 2830 Fällen erstmals im Fünfjahresvergleich die Marke von 3.000 Delikten unterschritten werden. Im Jahr 2017 konnte mit 2625 Taten erneut ein Rückgang um -7,2% verzeichnet werden. Im Innenstadtgebiet konnte mit 563 Delikten ebenfalls der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich und ein Rückgang von -1,6% zum Vorjahr festgestellt werden. In diesem Phänomenbereich war insbesondere eine Zunahme bei den sonstigen Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen, von 317 Fällen im Jahr 2016 um +22,4% auf 388 Taten im Jahr 2017, zu verzeichnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der positive Trend aus 2016 in nahezu allen Deliktsbereichen fortgesetzt hat. Die Zahl der Gesamtstraftaten im Stadtgebiet ist mit 12.808 auf den niedrigsten Wert der letzten 5 Jahre gesunken. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote mit 61,4 % auf den höchsten Wert im Betrachtungszeitraum. In Regensburg kann man aus Sicht der Polizei gut und sicher leben.
pm/MB