Eine katholische Mädchenschule in Regensburg hat nach Berichten über mögliche Vergewaltigungen Eltern und Schülerinnen zu mehr Vorsicht auf dem Schulweg aufgerufen. In einem Brief an die Eltern schrieb der Schuldirektor, dass sowohl «die Fürst-Anselm-Allee als auch die Bahnhofsgegend trotz erhöhter Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst auch tagsüber Kriminalitätsschwerpunkte sind». Schülerinnen sollten nur gut ausgeleuchtete Wege nutzen und nicht alleine auf dem Schulweg unterwegs sein.
Ein Sprecher der Diözese Regensburg, deren Schulstiftung die St. Marien Mädchenschule mit Gymnasium und Realschule trägt, sagte am Samstag, Ziel des Briefes sei es keinesfalls für Verunsicherung unter den Eltern und Schülerinnen zu Sorgen. «Regensburg ist kein Kriminalitätspflaster.» Die Schule habe aber für mehr Achtsamkeit sensibilisieren wollen. Zuvor hatten mehrere Medien über den Brief berichtet.
«Das war ein präventiver Brief», sagte auch Schulleiter Hans Lindner der «Mittelbayerischen Zeitung». In den 17 Jahren, in denen er Schulleiter sei, sei noch nie etwas passiert. Sicherheit sei aber immer ein Thema an der Schule, nicht nur jetzt.
Auslöser waren zwei mutmaßliche Vergewaltigungen rund um den Regensburger Bahnhof, in dessen Nähe die Schule liegt. In einem Fall, der sich im Januar im Fürst-Anselm-Park zugetragen haben soll, gab die Polizei jetzt jedoch Entwarnung: Die Frau habe bei der Anzeige falsche Angaben gemacht, teilte das Polizeipräsidium Regensburg am Freitag mit. Gegen diese werde nun wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
dpa