Mo, 27.11.2023 , 14:33 Uhr

Regensburg: Schaeffler erhöht Übernahmeangebot für Vitesco-Aktionäre

Im Ringen um die Gunst der Vitesco-Aktionäre will der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler nun doch nachgeben und seine Offerte erhöhen. Schaeffler will nun 94 Euro je Aktie des Antriebsspezialisten bieten, teilten die beiden Unternehmen am Montag in Regensburg und Herzogenaurach mit. Zuvor lag das Angebot bei 91 Euro je Papier.

Für das Vorhaben benötigt Vitesco noch die Zustimmung seiner Aktionäre. Die Angebotsfrist endet nach Angaben von Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld Mitte Dezember. Eine Hauptversammlung von Vitesco ist für 24. April 2024 geplant.

Noch Mitte November hatte sich Schaeffler gegen eine Angebotserhöhung gesträubt: Schaeffler-Chef Rosenfeld hatte angedeutet, keine Notwendigkeit für Änderungen zu sehen. Früheren Angaben zufolge hält die Industriellenfamilie Schaeffler über ihre Beteiligungsfirmen bereits knapp die Hälfte an Vitesco und hat sich weitere Anteile in Höhe von rund neun Prozent über Finanzinstrumente gesichert.

In den vergangenen Wochen hatten sich bedeutende Vitesco-Investoren öffentlich über ein ihrer Meinung nach zu niedriges Angebot beklagt und mehr gefordert. Auch Vitesco-Chef Andreas Wolf hielt das alte Angebot – zumindest aus mittel- bis langfristiger Perspektive – für zu niedrig.

Schaeffler und Vitesco gaben am Montag auch den Abschluss einer Vereinbarung zur Firmenzusammenführung bekannt. Darin sind unter anderem geregelt, dass das fusionierte Unternehmen künftig als Schaeffler AG firmieren und seinen Sitz im fränkischen Herzogenaurach haben soll. Der Vitesco-Mann Thomas Stierle soll in den Vorstand aufrücken und dort die Sparte Elektromobilität verantworten.

Schaeffler geht davon aus, dass das gemeinsame Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro eines der führenden Unternehmen für Antriebe von Fahrzeugen und Industrieanlagen weltweit werden wird. Die Berechnungen gehen davon aus, dass die Verschmelzung einen Effekt von rund 600 Millionen Euro jährlich beim Vorsteuergewinn erzeugt, der 2029 erstmals realisiert werden soll.

 

dpa

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