Der Stadel kann selbst auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Ursprünglich als Bräuhaus errichtet, erhielt er im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts den Namen „Brauner Bräustadel“, weil dort ausschließlich Braunbier, also reines Gerstenbier gebraut wurde. Ende des 18. Jahrhunderts baute man ihn zum Salzstadel um und erneuerte wegen der erhöhten Belastung die gesamte Tragwerkskonstruktion. Als das Salzmonopol aufgehoben und der Stadel nicht mehr für die Lagerung benötigt wurde, verpachtete die Stadt ihn an die k. und k. private erste Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft mit Sitz in Wien, was dem Gebäude seinen heutigen Namen einbrachte, nämlich Österreicher Stadel.
Seit Mitte der 1960er-Jahre war im Stadel ein Möbelmarkt untergebracht. 1988 kam es zu einem folgenschweren Brand, bei dem die gesamte Dachkonstruktion sowie das südliche Nebengebäude aus dem 19. Jahrhundert zerstört wurden. Die historische Holzkonstruktion wurde vom Brand zwar stark angegriffen, konnte aber wieder rekonstruiert werden.
„Die Stadt Regensburg hat den hohen Aufwand nicht gescheut, um dieses denkmalgeschützte Gebäude so zu sanieren, dass sein historischer Charakter erhalten bleibt und es gleichwohl optimale Bedingungen bietet, um den Bestand des Museums der Bayerischen Geschichte dauerhaft zu sichern“, so die städtische Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann. Das Sicherheits- und Klimakonzept entspreche den neuesten konservatorischen Anforderungen. Außerdem wurden Arbeitsbereiche geschaffen und sichergestellt, dass auch die notwendigen depotgerechten Transportwege vorhanden sind.
Außerdem schützen mobile Elemente an der Promenandenmauer am Donaumarkt künftig das neue Museumsdepot vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Die Kosten für den Hochwasserschutz des Österreicher Stadels belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.
Pressemitteilung/MF