Über 15 Jahre hinweg hat ein Sexualtäter Frauen in Regenburg in Angst und Schrecken versetzt. Mindestens drei Übergriffe wurden dem Mann nachgewiesen. Jetzt hat die Polizei den Fall aufgeklärt.
Die Polizei hat mehrere Vergewaltigungen in Regensburg aufgeklärt. Der mutmaßliche Täter sei ein 47-jähriger Mann aus dem Landkreis Regensburg gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Mann habe sich im vergangenen September das Leben genommen. Kinder hatten seine Leiche unterhalb einer Burg in seinem Wohnort entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 47-Jährige in den Tod gestürzt hatte. DNA-Spuren hatten ihn überführt.
«Wir hatten seit 1997 mit einem Täter zu tun, der in der Stadt Regensburg Leid verbreitet hat – und das jeden Tag», sagte der Leiter der Polizeiinspektion, Franz Schimpel. Die Bevölkerung sei nun von der «Last der Angst befreit». Der mutmaßliche Täter habe jahrelang in Regensburg als Hausmeister gearbeitet.
Dem 47-Jährigen werden mindestens drei Sexualstraftaten in Regensburg zugeordnet. Er soll 1997 eine Frau in einem Kellerabgang vergewaltigt und sich zehn Jahre später an einer Studentin in einer Grünanlage vergangen haben. Zuletzt habe er 2012 eine Studentin in ein Gebüsch gezerrt und versucht, sie zu vergewaltigen. Weil das Opfer laut schrie, wurde eine Passantin aufmerksam und der Täter flüchtete. «Es gibt noch eine ganze Reihe ungeklärter Sexualdelikte in Regensburg. Es ist nicht auszuschließen, dass der Mann für weitere Taten infrage kommt», betonte Schimpel. Dazu solle nun ein Gutachten erstellt werden.
Mit Hilfe von Schweizer Kollegen konnten die Fälle nun aufgeklärt worden. Der 47-Jährige hatte im Kanton Zürich 1989 eine Frau vergewaltigt und sechs Jahre in Haft gesessen. Ein Abgleich mit am ersten Tatort in Regensburg gesicherten Fingerabdrücken habe den Hinweis auf den Tatverdächtigen gegeben, erläuterte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Mario Ernst.
Vier Tage vor dem Selbstmord des mutmaßlichen Täters war es in Regensburg erneut zu einem sexuellen Übergriff gekommen. Ob der Suizid mit dem Fahndungsdruck der Polizei zu tun hatte, ist unklar.
dpa