An Stehvermögen darf es echten Marathonis nicht fehlen: Wer mehr als 42 Kilometer laufen kann, übersteht auch Krisenzeiten. Corona hat dem LLC Marathon Regensburg um einige Veranstaltungen und damit Einnahmen gebracht, aber „wir haben durch geschicktes Management den Verein auf Kurs gehalten und schauen optimistisch, weil liquide, auf die kommende Saison“. Es liegt etwas Wehmut in den Worten des scheidenden Vorsitzenden Lothar Daschner. Nun muss er vieles, was er sich bei seiner Wahl vorgenommen hat, seinem Nachfolger Wolfgang Kammann und dessen Team anvertrauen.
Den 73 Mitgliedern, die sich zur Jahresversammlung in der Gaststätte des Sportclub Regensburg versammelt haben, steht die Erwartung ins Gesicht geschrieben:
„Ich werde nicht nur meine Zeit und mein Wissen einbringen, sondern mich tatsächlich einmischen.“
Wer Wolfgang Kammann kennt, weiß um die Folgen seiner Worte. Der einstige Druckereibesitzer hat reichlich Wissen in Unternehmensführung und ist ein echter Marathoni – „2014 habe ich in Wien die 42 Kilometer geschafft“.
Mit seinem erfahrenen Vorstandsteam Martin Herold (Stellvertreter), Peter Lukas (Schatzmeister), Richard Ettl (Lauftreffleiter) und Beate Blaumoser sind die Voraussetzungen optimal, um den Laufverein zusammen mit dem derzeit neunköpfigen Beirat in die Zukunft zu führen.
Und die sieht nach heutiger Sicht blendend aus. Die Vorbereitung für den Neustart des Regensburg-Marathon 2022 am 28. und 29. Mai sind weit fortgeschritten, „Strecke und Organisation stehen und die Teilnehmerzahl steigt stetig“, freut sich Veranstaltungsleiterin Claudia Fritsch. Vereinzelte Kritik, der Verein würde zu viele Veranstaltungen organisieren und solle sich doch auf die Kardinaltugend, das Laufen, konzentrieren, läuft so gesehen ins Leere. Lothar Daschner hat in seiner Bilanz 2021 klar gestellt:
„Rund 50 Prozent seiner Einnahmen generiert der Verein aus Veranstaltungen. Ohne diese Aktivitäten würden wir an Attraktivität verlieren.“
Das wird sich unter dem neuen Vorstand nicht ändern. Zum Marathon ist der REWAG-Firmenlauf mit über 1000 Läuferinnen und Läufern für heuer eingetütet, weitere Sportereignisse sind fest eingeplant. Nach dem zehnjährigen Jubiläum der Integrativen Gruppe im letzten Jahr und dem gewonnen Preis des Bezirks Oberpfalz ist von dieser Seite ebenfalls einiges zu erwarten.
Auch von Herzstück des Vereins, dem wöchentlichen Lauftreff am Montag und Donnerstag, gibt es positive Neuigkeiten. Nachdem der geschätzte Lauftreffleiter Berthold Lorenz aus zeitlichen Gründen diese Aufgabe im gewohnten Umfang nicht mehr ausüben kann, helfen Richard Ettl, Petra Jünger, Gerhard Wagner und Birgit Schwabl zusammen, um der größer werdenden Schar an Laufhungrigen die Lust auf anstrengende Trainingsrunden in netter Gesellschaft näher zu bringen. Vielleicht sogar bis hin zum ersten „richtigen“ Marathon.
Alle Aktivitäten des Vereins brauchen ein solides Finanzpolster. Dafür hat Schatzmeister Peter Lukas bestens gesorgt. Nach einer coronabedingten Durststrecke 2020 hat der Club letztes Jahr mit Fördermitteln Überschüsse erwirtschaftet und verfügt nun über ausreichend Liquidität, um seinen Mitgliedern und der Laufsportwelt Gutes zu tun. Was sich nicht nur in schweißtreibenden Aktionen erschöpft. Dieter Zeitler hat wieder die Aufgabe des Reisemarschalls übernommen, was unterhaltsame und bestens organisierte Vereinsfahrten und Geselligkeiten verspricht.
„Die Mischung stimmt, wir haben ein „prima Klima“ und können uns auf eine ereignisreiche Saison freuen.“
Wolfgang Kammann hofft dabei, dass Ereignisse von außen wie Corona oder der Ukraine-Konflikt die Planung nicht umwerfen.
„Wir werden aber angemessen reagieren, wenn es nötig ist.“
LCC Marathon Regensburg/JM