Einen im Vergleich positiven Dultbericht kann die PI Regensburg Nord vorlegen; ihr Leiter, Erster Polizeihauptkommissar Ludwig Stegerer, spricht gar von einer friedlichen Herbstdult. Trotz wechselhaftem Wetter war die Dult durchwegs gut besucht.
Auch bei der Herbstdult zeigten die Beamten und Beamtinnen der Regensburger Polizei wieder deutliche Präsenz. Sie waren überwiegend zu Fuß auf dem Festplatz unterwegs und sorgten damit sicherlich auch für eine ruhige Dult mit einer geringeren Anzahl von Straftaten.
Und auch das in Zusammenarbeit mit der Stadt Regensburg erarbeitete Sicherheitskonzept ging auf. So führte u.a. ein Sicherheitsdienst bereits zum wiederholten Mal an den verschiedenen Haupteingängen Taschenkontrollen durch, die uneingeschränkt von den Besuchern befürwortet und akzeptiert wurden.
Lediglich am ersten Dultwochenende waren die Beamten bei zahlreichen Einsätzen gefordert, da es an diesen drei Tagen zu einigen Körperverletzungsdelikten gekommen war.
Am Eröffnungstag wurde dabei um 22.30 Uhr eine größere Schlägerei mit ca. 40 Beteiligten am Donauufer gemeldet. Wie sich herausstellte, wurde ein 18jähriger durch mindestens 5 Personen mit Händen und Füssen traktiert und dabei leicht verletzt. Einer der Täter konnte noch am Tatabend festgenommen werden, die Ermittlungen gegen die weiteren Täter laufen.
Auch bei den Diebstahlsdelikten ist im Vergleich zur Herbstdult 2016 ein leichter Rückgang zu verzeichnen – 12 Diebstähle wurden bisher angezeigt (2016 – 12). Insgesamt wurden bisher 25 Straftaten bekannt, wogegen im Vorjahr 38 Straftaten angezeigt wurden. Eine endgültige Bilanz wird sich erst in ein paar Tagen ziehen lassen, da viele Besucher erst verspätet u.a. bei ihren Heimatdienststellen Anzeigen erstatten.
Drei alkoholisierte Jugendliche wurden auf dem Festplatz angetroffen, sie wurden an die Eltern übergeben. Zwei Jugendschutzkontrollen wurden in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Regensburg durchgeführt. Bei zahlreichen Kontrollen wurden lediglich 4 Jugendliche beanstandet – einmal wegen Rauchen, drei Personen durften sich aufgrund ihres jugendlichen Alters und der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr auf der Dult aufhalten.
Unvernünftig verhielt sich ein 25jähriger österreichischer Staatsbürger, der nach reichlich Alkoholkonsum vom Pfaffensteiner Steg in die Donau sprang. Glücklicherweise blieb er unverletzt und konnte selbst ans Ufer schwimmen. Zum Erstaunen der Beamten wurden bei einem Alkotest knapp 3 Promille ermittelt.
Auch ein 25jähriger Mann aus Russland nahm am letzten Dultfreitag gegen 22.30 in alkoholisiertem Zustand ein freiwilliges Bad im Kanal. Er konnte jedoch von der DLRG geborgen werden und erhält nun von Wasserschutzpolizei aufgrund seines unverantwortlichen Verhaltens eine Anzeige.
Statistische Zahlen (Vergleichszahlen Herbstdult 2016 jeweils in Klammern)
Angezeigte Gesamtstraftaten: 25 (38)
Erfahrungsgemäß werden im Nachgang der Dult weitere Anzeigen, oftmals auch bei den jeweiligen Heimatinspektionen der Geschädigten erstattet.
Ausgewählte Deliktsbereiche:
Körperverletzungen: 5 (12)
Es wurden bisher nur kleinere Schlägereien registriert, einmal wird in der o.a. gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Diebstahlsdelikte: 12 (12)
Zumeist ging es um Diebstähle von oder aus Handtaschen, Handys oder Jacken. Zudem wurden zwei Fahrräder entwendet.
Sexuelle Belästigungen 2 (0)
Hierbei handelt es sich um einen Po-Grapscher, einer Dultbesucherin wurde durch drei Unbekannte das Dirndl hochgezogen
Sachbeschädigungen: 2 (2)
Eine Beschädigung eines Pkw wurde angezeigt, ein Randalierer beschädigte ein Verkehrszeichen
Beleidigungen: 0 (6)
Verstoß Betäubungsmittelgesetz: 3 (0)
Drei Dultbesucher wurde mit einer geringen Menge Marihuana angetroffen
Verstoß gegen das Waffengesetz: 1 (0)
Ein junger Dultbesucher wurde mit einem verbotenen Messer angetroffen
Widerstand gg. Vollstreckungsbeamte: 0 (1)
Verkehrsbereich:
Trunkenheitsfahrten: 5 (9)
Zwei Radfahrer hatten zu viel getrunken, drei Pkw-Fahrer werden wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt
Verwarnungen: 605 (541)
Abschleppungen: 29 (14)
Daneben wurden insgesamt 16 (31) Platzverweise gegenüber Besuchern ausgesprochen und 2 (3) Personen aufgrund ihrer Alkoholisierung in Sicherheitsgewahrsam genommen.
Im Rahmen der durchgeführten Jugendschutzkontrollen zusammen mit Vertretern des Jugendamtes wurden rund 30 Jugendliche mit den o.a. Beanstandungen kontrolliert.
PM/MF