Nachdem der Triebwagen 47 mustergültig bei der MPK Krakau restauriert wurde, prüfte die Plauener Straßenbahn GmbH den Triebwagen auf Herz und Nieren und machte zum Schluss auch den obligatorischen Funktionstest, welcher souverän bestanden wurde und die Alte Straßenbahn die ersten Meter eigenständig fuhr. Aufgrund dieser tollen Neuigkeiten fuhr sofort eine Delegation des Regensburger Straßenbahnvereins schnurstracks nach Plauen.
Hier durfte der letzte lebende Straßenbahnfahrer Regensburgs – Günther Schieferl – selbst an die Kurbel und fuhr wie in alten Zeiten den Triebwagen unter Oberleitungsspannung etliche Runden um die Plauener Werkstatthallen. Der Leiter des technischen Betriebshofs Michael Straube, der Chef-Ausbilder Rainer Fickert und der Plauener Straßenbahntechniker Sven Lippold präsentierten den Regensburger Besuchern den Wagen.
„Wir freuen uns diesen Triebwagen für Regensburg in Betrieb nehmen zu dürfen, denn eine Straßenbahn ist für jede Stadt, wie auch für Plauen ein besonderes Alleinstellungsmerkmal und ein Treiber für die weitere Stadtentwicklung! Plauen hat insgesamt 6 Straßenbahnlinien bei ca. 65.000 Einwohnern. In Plauen bildet die moderne Straßenbahn das Rückgrat des ÖPNV und wird von allen Bürgern sehr gerne benutzt!“
Karsten Treiber, Geschäftsführer der Plauener Straßenbahn GmbH (PSB) fügt hinzu:
„Wir hoffen, dass die fast dreimal so große Stadt Regensburg auch in den Genuss einer neuen Straßenbahn kommt und können die Umsetzung den Bürgern und der Stadtpolitik nur wärmstens empfehlen!“.
Rainer Fickert, der Chef-Ausbilder der Plauener Straßenbahn wies Günther Schieferl noch kurz in die in Darmstadt durchgeführten technischen Änderungen ein und schon nach wenigen Handgriffen fuhr Schieferl souverän mit dem Wagen los. Fickert war auch maßgeblich an der elektrischen Inbetriebnahme des Regensburger Triebwagens beteiligt:
„Wir führten zuerst alle nötigen Messungen durch, danach hoben wir den Stromabnehmer ans Netz und der Triebwagen fuhr wie erwartet einwandfrei.“
Dem schloss sich auch Günther Schieferl an:
„Der Wagen reagiert tadellos, so wie er soll. Er wurde in Krakau mustergültig restauriert“.
Günther Dürrmeier, zweiter Vorsitzender der IG Historische Straßenbahn Regensburg e.V.:
„Für unser Projekt entwickelt die OTH Regensburg -Fakultät Elektro- und Informationstechnik – unter der Leitung von Prof. Hopfensperger und Prof. Haumer im Rahmen von studentischen Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten einen hochmodernen batterieelektrischen Antrieb. In Verbindung mit einem leistungsstarken Akkumulator von dem Schierlinger High Tech Unternehmen WEBASTO kann nach Abschluss der aufwändigen Entwicklungsarbeiten der Regensburger Straßenbahnzug später einmal völlig oberleitungsfrei fahren!“
Fazit:
Eine Straßenbahn ist ein benutzerfreundliches Verkehrsmittel: sie fährt ruhig, sie fährt ökonomisch, sie fährt komfortabel (geringere Beschleunigungsänderungen im Vergleich zum Bus) und die Wege zur Haltestelle sind kurz. Und bezogen auf die Klimaziele, ist sie das Produkt für die Zukunft der Energiewende.
PM/KH