Mi, 29.11.2017 , 13:44 Uhr

Regensburg: Pferd wollte auf die A3

Am Dienstag, 28.11.2017, 15:09 Uhr befuhr ein 44-jähriger Deutscher mit seinem Gespann, bestehend aus einem Tiertransporter und Pferdeanhänger die BAB A 3 in Richtung Nürnberg. In dem Tiertransporter-Lkw befanden sich fünf Pferde und im Pferdeanhänger ein sehr hochwertiges Turnierdressurpferd. Als der Tiertransporterfahrer kurz vor der Anschlussstelle Regensburg Universität in seiner Rückfahrkamera sah, dass sich das ca. 800 kg Dressurpferd in seinem Anhänger umgedreht hatte und drohte aus dem Anhänger zu springen, lenkte er sein Gespann sofort auf den Standstreifen und hielt an.

Das ursprünglich nach Angaben des Transporteurs ordnungsgemäß gesicherte Turnierpferd hatte sich offensichtlich aus seiner Befestigung im Anhänger befreit, gedreht und wollte über die rückwärtige zweigeteilte Heckklappe „aussteigen“. Dabei klemmte es sich zwischen zwei Klappen ein und der Transporter-Fahrer konnte es nur befreien, indem er das erschrockene Tier aus seinem Anhänger auf die Standspur der Autobahn begleitete. Gleichzeitig machte ein nachfolgender 43-jähriger Sattelzug-Fahrer aus dem Raum Heilbronn durch Betätigen seiner Lichthupe den Transporter-Fahrer auf die gefährliche Situation in seinem Anhänger aufmerksam. Als Sattelzugfahrer bemerkte, dass das Gespann mit dem Pferdeanhänger auf dem Standstreifen anhielt, stoppte er mit seinem Sattelzug unter Einschaltung der Warnblinkanlage und einer gelben Rundumleuchte an seinem mitgeführten Stapler ebenfalls parallel hinter dem Gespann und verhinderte dadurch, dass das Pferd auf die Fahrstreifen der Autobahn gelangen konnte. Hinter dem auf dem Standstreifen inzwischen stehenden Pferd hielt eine Mitarbeiterin des Pferdetransporters mit ihrem Pkw an, so dass das Pferd in einer abgesperrten Zone zwischen drei Fahrzeugen und der Leitplanke stand. Das Pferd war nicht mehr gewillt in den zuvor verlassenen Pferdeanhänger einzusteigen.

Die 28-jährige Mitarbeiterin beruhigte das Pferd und führte es zu Fuß von der Autobahn über die Anschlussstelle Universität ab. Sie wartete dort auf einen herbeigerufenen Tiertransporter, um das Pferd sicher nach Hause zu bringen. Die auf der Anschlussstelle hinterlassenen Pferdeäpfel wurden durch die Autobahnmeisterei von der Fahrbahn entfernt. Das Pferd wurde sofort einem Tierarzt vorgestellt, da es kleinere Schürfwunden an den Beinen erlitt. Den Einsatz des Pferdes auf einem geplanten Dressurturnier am kommenden Wochenende im Bereich Amberg konnte das Tier jedoch nicht mehr leisten. Der erfahrene Tiertransporteur gab an, dass ihm so etwas seit 30 Jahren nicht passiert war. Durch die super Reaktion des Pforzheimer Sattelzugfahrer konnte eine weitere gefährliche Verkehrssituation auf der stark befahrenen A3 mit Sicherheit verhindert werden. Auch Schaulustigen versperrte der absichernde Sattelzug den Einblick. Auch der Tiertransporterfahrer wollte neben der Polizei dem Lkw-Fahrer nochmals seinen Dank aussprechen. Der Lkw-Fahrer fuhr nach dem Abgang des Pferdes von der Autobahn ohne viele Worte auf seinem Weg in Richtung Pforzheim weiter. Der Lkw-Fahrer hatte zuvor Garagenteile aus Straubing geladen. Die Tierpflegerin gab auch gegenüber der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg an, das dies so ziemlich der schlimmste Horror wäre, wenn solch ein schweres großes Tier auf der Autobahn herumlaufen würde, da man es dann nicht mehr kontrollieren könnte. Gott sei Dank sind das Tier und die Menschen noch einmal mit dem Schrecken davongekommen. Wie es zu dieser außergewöhnlichen Situation kommen konnte, müssen jetzt noch die weiteren Ermittlungen der Verkehrspolizei ergeben.

PM/MF

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