Am Samstagmorgen, 06.05.23, gegen 07:05 Uhr hörten Bundespolizisten in der Dienststelle am Hauptbahnhof Regensburg laute Schreie am Bahnsteig. Die Beamten eilten aus dem Revier an den Bahnsteig und sahen zwei Personen am Bahnsteig 1 und zwei Personen am Bahnsteig 2 zum Gleisende Richtung Galgenbergbrücke davonlaufen. Auf die Halterufe der Bundespolizisten reagierten die Männer nicht. Sie rannten über die Gleise, kletterten auf Masten und über eine Lärmschutzwand.
In diesem Moment machte ein Triebfahrzeugführer die Beamten auf einen im Gleis liegenden Mann aufmerksam, der stark blutete. Die Bundespolizisten und ein Zeuge holten den Mann aus dem Gleisbett. Eine zufällig anwesende Krankenschwester kümmerte sich um den Schwerverletzten. Nach der Erstversorgung brachte der Rettungsdienst den Mann in ein Regensburger Klinikum.
Bei der sofort ausgelösten Fahndung nach den Geflohenen unterstützte auch eine Streife der Polizeiinspektion Regensburg Süd. Die Fahndung blieb jedoch erfolglos. Zeugenaussagen zufolge hatten mehrere Männer einander mit Steinen beworfen. Der Schwerverletzte gab an, am Hinterkopf einen Schlag verspürt zu haben und blutüberströmt im Gleisbett aufgewacht zu sein. Von einer Steinwerferei habe er laut eigener Aussage zuvor nichts mitbekommen. Der 26-jährige Tunesier erlitt mehrere Frakturen und Platzwunden im Gesicht. Auch eine Zugbegleiterin entging nur knapp dem Treffer eines Steinwerfers.
Kriminaltechniker sicherten Spuren am Tatort. Die Gleise am Hauptbahnhof Regensburg mussten rund 20 Minuten gesperrt werden.
Das Bundespolizeirevier Regensburg ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Hierzu werden auch vorhandene Videoaufzeichnungen ausgewertet. Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zu der Identität der vier geflohenen Männer machen können. Zudem ist für die Ermittler von Interesse, ob es bereits vorab in der Bahnhofshalle zu einer Auseinandersetzung zwischen den Personen gekommen ist und diese eventuell durch Reisende beobachtet wurde.
Sachdienliche Hinweise werden an die Bundespolizei Waldmünchen über die Telefonnummer 09972 9408-0 oder per E-Mail an bpoli.waldmuenchen@polizei.bund.de erbeten.
Bundespolizeiinspektion Waldmünchen / MB