Mi, 29.12.2021 , 10:17 Uhr

Regensburg: Leibniz-Institut für Immuntherapie ab 2022 in Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft

Ab kommendem Jahr wird das Leibniz-Institut für Immuntherapie in Regensburg in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen.

Mit der Aufnahme in die Bund-Länder-Förderung zum 1. Januar 2022 wird das „Leibniz-Institut für Immuntherapie“ endgültig zur Elite-Adresse in der Immunmedizin. Den Beschluss, das bisherige Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung der hoch angesehenen Leibniz-Gemeinschaft (WGL) aufzunehmen, hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) am 2. Juli 2021 gefasst.

Dieses Votum der GWK sichert die langfristige Bund-Länder-Finanzierung der exzellenten Forschungsarbeit des bereits seit mehr als zehn Jahren vom bayerischen Wissenschaftsministerium unterstützten Instituts zum Wohle vieler erkrankter Menschen. Denn damit erfolgt die Finanzierung des Instituts-Etats, der sich auf jährlich rund neun Millionen Euro beläuft, vom 1. Januar 2022 an gemeinsam durch Bund und Länder. Der wissenschaftliche Ritterschlag stärkt außerdem nachhaltig den Wissenschafts- und Medizinstandort Regensburg und bedeutet zugleich ein starkes wirtschaftliches Signal für die Oberpfalz und darüber hinaus.

 

Sibler: „Erfolg belegt gewaltiges Potenzial des immunmedizinischen High-Tech-Standorts Bayern“

„Der Beginn der Bund-Länder-Förderung des „Leibniz-Instituts für Immuntherapie“ macht den 1. Januar 2022 auch zu einem guten Tag für das Wissenschaftsland Bayern: Denn dieser großartige Erfolg belegt das gewaltige wissenschaftliche und wirtschaftliche Potenzial des immunmedizinischen High-Tech-Standorts Bayern“, betonte der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler, dessen Ministerium das Institut seit der Gründung 2010 maßgeblich unterstützt und fördert.

 

„Dies zeigt einmal mehr, dass die langfristige Strategie der Bayerischen Staatsregierung, bund-länder-finanzierte Spitzenforschung an Standorten in allen Landesteilen Bayerns anzusiedeln, erfolgreich ist. Die strategische Aufstellung und langfristige finanzielle Unterstützung vielversprechender Standorte ist ein Erfolgsmerkmal bayerischer Wissenschaftspolitik, die in Regensburg nun ein weiteres Mal hervorragende Früchte trägt. Darüber freue ich mich sehr und wünsche den Forscherinnen und Forschern in Regensburg allen erdenklichen Erfolg, damit möglichst viele Menschen von ihrer Arbeit profitieren können.“ - Bernd Sibler, Wissenschaftsminister

 

In der Folge der GWK-Entscheidung über die Aufnahme in die Bund-Länder-Förderung gab am 18. November 2021 auch die WGL-Mitgliederversammlung ihre Zustimmung, dass das bisherige RCI ab dem 1. Januar 2022 unter dem Namen „Leibniz-Institut für Immuntherapie“ als 97. Mitglied in den eingetragenen Verein „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V.“ aufgenommen wird.

Das „Leibniz-Institut für Immuntherapie“, das aus der Universität Regensburg hervorgegangen war und seit 2019 selbstständig ist, konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Immuntherapien gegen schwere Erkrankungen. Besonderen Stellenwert hat für das Institut dabei die Translation von der Grundlagenforschung bis hin zur Therapie am Krankenbett.

 

Die Erkenntnisse der Regensburger Wissenschaftler helfen unter anderem dabei, künftig die Volkskrankheit Krebs viel erfolgreicher als bisher zu bekämpfen. Durch die Aufnahme in die Bund-Länder-Förderung der Leibniz-Gemeinschaft hat das Institut dafür nun ausgezeichnete Voraussetzungen.

 

Vorstoß in neue Sphären der Krebsbehandlung

Biologen, Biochemiker und Mediziner entwickeln auf dem Campus des Universitätsklinikums Regensburg Methoden, mit denen man menschliche Immunzellen genetisch verändern kann. Damit kann die Krebsbehandlung in neue Sphären vorstoßen: Spricht beispielsweise ein Krebspatient mit einem fortgeschrittenen Tumor nicht mehr auf herkömmliche Therapien an, sollen gentechnisch „getunte“ Immunzellen des Körpers dazu gebracht werden, „einen intelligenten Cocktail von Wirkstoffen freizusetzen“, wie Institutsdirektor Prof. Philipp Beckhove erklärte. Erste Belege für die „beeindruckende Wirksamkeit des Ansatzes“ gebe es bereits. „Das Immunsystem des Erkrankten wird dazu gebracht, selbst den Tumor zu zerstören.“

 

stmwk/MB

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