Di, 23.04.2024 , 17:16 Uhr

Regensburg: KDL-Beschäftigte an Uniklinik stimmen für unbefristeten Streik

Die Beschäftigten der Krankenhaus-Dienstleistungsgesellschaft (KDL) haben für einen unbefristeten Streik gestimmt. Im Tarifstreit geht es um höhere Löhne.

Mit „überwältigender Mehrheit“ haben die Beschäftigten der Krankenhaus-Dienstleistungsgesellschaft mbH (KDL) laut der Gewerkschaft Verdi für einen unbefristeten Streik gestimmt. Im vergangenen Jahr gab es zwar einen neuen Tarifabschluss für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder – auch für die Beschäftigten am Uniklinikum Regensburg – doch da wurde nicht für alle verhandelt.

Ein Teil der Belegschaft des UKR ist ausgegliedert in eine Krankenhausdienstleistungsgesellschaft. Doch die ist nicht verhandlungsbereit. Unter anderem Ende März haben die Mitarbeitenden für ihre Rechte gestreikt und wollen jetzt einen Schritt weiter gehen.

Am 22. April ist der Abstimmungszeitraum für die Urabstimmung über unbefristete Streiks geendet. Mit einer Mehrheit von 99,3 Prozent hätten die beschäftigten ver.di-Mitglieder für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen gestimmt, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Bis 1. Mai hätte die Arbeitgeberseite nun Zeit, in Verhandlungen zu treten. Sollte sich nichts ändern, werde ein unbefristeter Streik ausgerufen.

 

 

Mitteilung von ver.di

Bereits im vergangenen Winter unterzeichneten 96 % der Beschäftigten der Krankenhaus Dienstleistungsgesellschaft mbH (KDL) am Universitätsklinikum Regensburg die Petition „Löhne rauf – TV-L jetzt!“. Bezahlt werden die Beschäftigten nämlich nicht nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L), sondern es findet der für allgemeinverbindlich erklärte Tarifvertrag des Gebäudereiniger-Handwerks Anwendung. Damit werden die Beschäftigten deutlich schlechter gestellt als ihre Kolleg*innen im Mutterhaus der Universitätsklinik.

Nachdem die Arbeitgeberseite mehrfach Aufforderungen zu Tarifverhandlungen sowie mittlerweile fünf Warnstreiktage ignoriert hat, hatte die Gewerkschaft ver.di am 10. April die Urabstimmung über unbefristete Streiks eingeleitet. Am 22. April endete der Abstimmungszeitraum nun mit einem deutlichen Ergebnis. Nach Auszählung aller abgegebenen Stimmen hat sich eine überwältigende Mehrheit von über 99,3 % der beschäftigten ver.di-Mitglieder für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen.

„Unsere Kolleg*innen haben mit Warnstreiks und einem klaren Votum ihre Streikbereitschaft unter Beweis gestellt. Die Arbeitgeber haben es nunmehr in der Hand, mit uns in konstruktive Verhandlungen zu treten oder eine neue Stufe des Arbeitskonfliktes zu provozieren“, erklärt Dr. Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter für Gesundheit & Bildung in ver.di Bayern. „Das Ultimatum läuft, wir geben den Arbeitgebern bis zum 1. Mai Zeit, mit uns Verhandlungstermine abzustimmen. Ansonsten treten wir in eine neue Phase des Arbeitskampfes.“

 

„Die letzten Warnstreiks haben gezeigt, dass die Streikbereitschaft immer weiter zunimmt. Auch während der Urabstimmung haben sich zahlreiche Beschäftigte neu bei ver.di organisiert, um gemeinsam für den Tarifvertrag zu kämpfen“, erklärt Nelli Nentschuk Betriebsratsvorsitzende der KDL und Tarifkommissionsmitglied.

 

„Wer nicht verhandeln will, der muss mit Streiks rechnen. Das Abstimmungsergebnis sendet ein mehr als klares Signal an die Arbeitgeberseite, sich endlich an den Verhandlungstisch zu setzen. Zeitgleich macht es deutlich, wie wütend die Beschäftigten über die Weigerungshaltung der Geschäftsführung sind“, kommentiert ver.di Gewerkschaftssekretär Sven Czekal das Ergebnis der Urabstimmung. Die Beschäftigten werden nun gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft ver.di die weiteren Planungen und zeitlich unbefristeten Arbeitskampfmaßnahmen vorbereiten, denn das Ziel der Beschäftigten bleibt klar: „Ein Haus – Eine Belegschaft“, wir wollen die vollständige Angleichung an den Tarifvertrag der Länder!

 

ver.di/ MB

 

Unser Bericht über den Warnstreik Ende März:

Warnstreik: KDL-Angestellte wollen besseren Tarifvertrag

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