Nach wie vor hält sich eine Gruppe Flüchtlinge, die zuvor den Dom besetzt hatte, in einem Regensburger Pfarrheim auf. In den sozialen Medien haben sich die Flüchtlinge gestern erneut zu Wort gemeldet: Laut ihren Angaben ist seit fünf Tagen kein Kirchenvertreter mehr zu einem Gespräch ins Pfarrheim gekommen. Auch Fotos einer aufgebrochenen Tür machten über Twitter und Facebook die Runde.
Bilder: Auf Facebook hat die Gruppe gestern auf ihre aktuelle Situation aufmerksam gemacht
Heute hat das Bistum Regensburg erneut auf die Äußerungen der Flüchtlinge reagiert. In einer Pressemitteilung hat man ein Statement von Generalvikar Michael Fuchs veröffentlicht:
Generalvikar Michael Fuchs hat heute nochmals schriftlich an die Vernunft und an die Verantwortung der Gruppe im Pfarrheim St. Emmeram appelliert: „Verlassen Sie jetzt das Pfarrheim, gehen Sie jetzt zurück in die staatlichen Einrichtungen und vermeiden Sie auf diese Weise, dass die staatlichen Behörden sehr bald andere Maßnahmen ergreifen müssen. Jetzt liegt es noch in Ihrer Hand.“
Trotz des Aufrufs von Generalvikar Michael Fuchs vor einer Woche, in die staatlichen Einrichtungen zurückzukehren, weigern sich die verbliebenen 26 Personen weiterhin, das Pfarrheim zu verlassen. Diese wissen, dass die Kirche ihnen kein staatliches Bleiberecht in Deutschland erwirken kann. Auch in dieser Woche hat sich die Situation einiger Personen im ausländerrechtlichen Verfahren durch Ihren Aufenthalt außerhalb der vorgesehenen Einrichtungen weiter verschlechtert.
Nachdem seit einigen Tagen die äußere Zugangstür zum Pfarrheim-Gelände von innen verschlossen wurde, hat das Bistum gestern diese Tür aus Sicherheitsgründen entfernen lassen. Außerdem gilt seit heute die Regel, dass kein Erwachsener, der das Pfarrheim-Gebäude verlässt, dorthin zurückkehren kann. Dadurch bekräftigen wir die wiederholt vorgebrachte Aufforderung, das Pfarrheim zu verlassen. Eine ärztliche Notversorgung ist gewährleistet. Auch wurden die Sicherheitskräfte verstärkt.
Das Bistum hat inzwischen Hinweise darauf, dass der Rückzug von Herrn Stefan Asanowski auf Meinungsverschiedenheiten mit der Gruppe zurückzuführen sei. Asanowski habe zuletzt versucht, die Gruppe von einem Auszug zu überzeugen - sehr zum Missfallen maßgeblicher Personen aus der Gruppe, die daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt haben.
Generalvikar Michael Fuchs hat sich gestern ebenfalls über Facebook zur aktuellen Situation geäußert. In einem an die Gruppe im Pfarrheim gerichteten Kommentar schrieb er:
„Sie haben unsere (!) Tür zu unserem (!) Haus versperrt und unseren (!) Hausmeister bedroht. Warum sollten wir diese Tür nicht mitnehmen dürfen?“
In seinem Kommentar forderte Fuchs die Gruppe erneut auf, das Pfarrheim zu verlassen. „Seien Sie jetzt vernünftig, bevor es zu spät ist“, schrieb Fuchs.
Eingebetteter Post: Auf Facebook erheben die Flüchtlinge und ihre Unterstützer immer wieder Vorwürfe gegen das Bistum und die anwesenden Polizeieinsatzkräfte.
Pressemitteilung/MF