Der Journalist und Widerstandskämpfer war 1934 von den Nationalsozialisten ermordet worden. Bei der Umbenennung des früheren „Friedheims“ nach eingehenden Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten im März letzten Jahres auf Fritz-Gerlich-Haus hatte der Künstler Andreas Prucker eine Skizze präsentiert, aus der jetzt eine eindrucksvolle, über zwei Meter hohe Stele aus Jura-Kalkstein entstanden ist. Diese hat nun im Zugangsbereich des Hauses ihren Platz gefunden.
Domkapitular Michael Dreßel, Vorsitzender des Caritasverbandes, begrüßte die Gäste der Segensfeier und unterstrich, dass das Gedenken an Fritz Gerlich dem Bischof ein großes Anliegen sei. Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer eröffnete das Segensgebet im Andenken an den Widerstandskämpfer: „Allmächtiger Gott, in unruhigen Zeiten fand Fritz Gerlich in deinem Wort Orientierung und Anleitung zum Reifen und Wachsen im Glauben. Geprägt von Wahrheitsliebe, Ehrlichkeit und Hingabe war er gerüstet, die Zeichen der Zeit zu erkennen und auf dem Fundament tiefen Vertrauens auf dich und deine bergende Nähe der nationalsozialistischen Terrorherrschaft mutig zu widerstehen.“
„Fritz Gerlich wurde ein Kämpfer für Würde und Freiheit genannt“, formulierte Caritasdirektor Michael Weißmann in seinen Dankesworten. „Fritz Gerlich war ein tief gläubiger Christ, der seine Kraft aus seinem Glauben schöpfte.“ Würde und Freiheit seien zentrale Werte, die „auch uns als Caritas ausrichten.“
Diese Werte habe die Caritas unter der Überschrift „Für Menschenwürde – Menschenrechte – Menschlichkeit“ noch einmal plakativ zusammengefasst.
Besonderer Dank galt dem Künstler Andreas Prucker, der aus heimischem Stein nicht nur ein Kunstwerk geschaffen, sondern mit seinem Werk die Vielschichtigkeit der Persönlichkeit von Fritz Gerlich herausgearbeitet habe, so der Caritasdirektor.
„Fritz Gerlich hat durch die Begegnung mit Therese Neumann (,Resl von Konnersreuth‘) zum Glauben gefunden und die Kraft, sich Hitler entgegenzustellen“, so Prucker bei der Erläuterung seines Kunstwerks. Die imposante Stele ist über zwei Meter groß und zeigt ein Portrait-Relief von Fritz Gerlich, darunter eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist, aus dem der Widerstandskämpfer seine Kraft schöpfte. Die Stele ist oben abgebrochen, als Zeichen für das abrupte Ende von Gerlichs geradem Weg. „Der gerade Weg“ war auch der Name der von Fritz Gerlich herausgegeben Zeitung, in der er den aufkommenden Nationalsozialismus mit offenen Worten energisch bekämpfte. Gerlich bezahlte seinen Widerstand mit dem Leben. Er wurde 1934 im Konzentrationslager hingerichtet.
Pressemitteilung Caritas Regensburg / H.C. Wagner