Dürfen die Freisitze in Regensburg auch in den Wintermonaten bleiben? Wenn es nach der Mehrheit der Rathauskoalition geht, dann ja. Mit dieser Maßnahme sollen die Gastronomen in der Corona-Krise unterstützt werden. Die Verwaltung der Stadt Regensburg prüft gerade die Verlängerung der Freisitze und eine Erlaubnis von Heizpilzen.
Durch die Corona-Pandemie sollen wegen der erhöhten Infektionsgefahr vor allem in Innenräumen größere Menschenansammlungen vermieden werden. Deshalb ist sich die Rathaus-Koalition einig, dass es auch für den Herbst und Winter Alternativen im Freien geben muss. Damit könnten die Gastronomen in der aktuellen Lage unterstützt werden. Denn diese haben mit hohen Umsatzeinbußen zu kämpfen.
Vor wenigen Monaten hat die Stadt Regensburg einen ersten Schritt gemacht und die Regeln für Freisitze deutlich gelockert. Die Gastronomen müssen weniger zahlen und bekommen vorübergehend mehr Platz. Wir hatten Ende Mai darüber berichtet.
Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hatte damals in einer Pressekonferenz deutlich gemacht, dass ein vollständiger Erlass der Freisitz-Gebühren nicht möglich ist. Die Gebühr wurde aber pauschal auf 15 Prozent gesenkt. Fällig wird die Gebühr für die Freisitze dann erst am 1. Oktober 2020, eine Stundung ist möglich. Anträge auf Erweiterung und Ausgestaltung der Freisitze wurden für die Saison 2020 großzügig geprüft und zeitnah genehmigt.
Grundsätzlich geht die Freisitz-Saison in Regensburg vom 1. März bis 31. Oktober. Im November und Februar werden die Freisitze noch geduldet, im Dezember und Januar sind sie verboten. Die Rathauskoalition möchte jetzt, dass zumindest in Zeiten der Corona-Pandemie auch im Dezember und Januar die Freisitze geduldet werden. Die Verwaltung prüft dies gerade, vor allem in Hinblick auf den Winterdienst, Flächen für Weihnachtsmärkte und fehlende Anwohnerparkplätze.
In den Wintermonaten kann es aber auf den Freisitzen ganz schön kalt werden. Deshalb setzt sich die CSU-Fraktion auch für Heizpilze ein. Diese sind aktuell verboten. Zumindest in der Pandemie-Zeit solle aber eine Ausnahme gemacht werden, so Jürgen Eberwein, der Fraktionsvorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion. Hierbei sollen auch gasbetriebene Heizpilze erlaubt werden, da in vielen Fällen kein Außenstrom zur Verfügung stehe, beziehungsweise der Aufwand dafür hoch wäre. Die Koalitionspartner hätten zum Teil Bedenken bezüglich des Umweltaspektes, wären aber dennoch in dieser außergewöhnlichen Situation für die Heizpilze, so Eberwein weiter. Auch das wird derzeit von der Verwaltung der Stadt Regensburg geprüft.
Grundsätzlich möchte die CSU-Fraktion, dass die momentane Ausweitung der Freisitzflächen auch über die Corona-Pandemie hinaus erhalten bleibt.
Ob für die Themen Freisitze und Heizpilze überhaupt Stadtratsbeschlüsse notwendig seien, werde sich in den kommenden Wochen zeigen, so der CSU-Frakionsvorsitzende. Im Ferienausschuss am 25. August ist es aber noch kein Thema.