In einem Regensburger Pfarrheim harren noch immer etwa gut ein Dutzend Flüchtlinge aus. Eine Räumung sei derzeit noch nicht angedacht, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Er würden noch Gespräche geführt. Am vergangenen Freitag hatte das Bistum nach Rücksprache mit den Behörden Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen die 25 Asylsuchenden gestellt, die sich seit Juli in dem Pfarrheim aufhielten. Zudem hatte das Bistum die Versorgung mit Lebensmitteln eingestellt.
Der Bayerische Flüchtlingsrat hatte die Maßnahmen des Bistums scharf kritisiert. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei ein humanitäres, menschenrechtliches und christliches Gebot. «Die Menschen werden in dem Pfarrheim nicht ausgehungert», sagte ein Bistumssprecher am Montag. Die Lebensmittel seien außerhalb des Pfarrheims für die Flüchtlinge erreichbar. Wer jedoch das Gebäude verlässt, kommt anschließend nicht mehr hinein.
Anfang Juli hatten die Asylsuchenden zunächst Zuflucht im Regensburger Dom gesucht und dort fast eine Woche ausgeharrt, ehe sie in das Pfarrheim umzogen. Mit ihrer Aktion wollen sie für ein Bleiberecht und gegen die Einstufung von Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer demonstrieren. Nach Angaben des Bistums sind von den Flüchtlingen lediglich drei «vollziehbar ausreisepflichtig».
dpa