Im Prozess um den blutigen Streit zwischen zwei rivalisierenden Rockergruppen hat der als Kronzeuge der Staatsanwaltschaft auftretende Ex-Rockerchef heute in Regensburg vor Gericht ausgesagt.
Laut seiner Aussage war der blutige Streit in Straubing nicht geplant.
„Wir hatten vereinbart, dass wir Gremium nicht angreifen, sondern nur provozieren“, sagte der frühere Präsident der Rockergruppe Bandidos heute vor dem Landgericht Regensburg.
Ursprüngliche Meldung
Im Rockermilieu gibt es einen klaren Ehrenkodex: Niemand redet mit der Justiz. Im Regensburger Rocker-Prozess um eine blutige Fehde zwischen zwei verfeindeten Gruppen gilt jedoch ausgerechnet der ehemalige Präsident des Motorradclubs Bandidos Regensburg als Kronzeuge der Staatsanwaltschaft. Der Mann soll am Montag (09.00 Uhr) vor dem Landgericht aussagen.
In dem Verfahren müssen sich fünf Rocker der Bandidos Regensburg wegen Landfriedensbruch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verantworten. Sie sollen in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag 2010 in Straubing Mitglieder des Motorradclubs Gremium angegriffen und mit Messerstichen erheblich verletzt haben.
Auf der Anklagebank sitzt auch das Vorstandsmitglied der bayerischen NPD, Sascha Roßmüller. Er soll zum Tatzeitpunkt Kassierer des Rockerclubs gewesen sein und laut Anklage die blutige Attacke mitinitiiert haben. Zum Prozessauftakt hatten die Angeklagten geschwiegen.
Das Verfahren steht unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Die Besucher des Landgerichts werden umfangreich durchsucht und es wird eine Kopie des Personalausweises angefertigt. Zudem hat das Gericht ein Kuttenverbot verhängt. Rund ein Dutzend bewaffneter Polizeibeamte sichern das Gebäude. Ein Urteil wird Ende September erwartet.
dpa