Das Dommesnerhaus schließt im Osten das Areal des Domkreuzganges ab und stammt überwiegend aus der Gotik, mit romanischer Bausubstanz aus dem 12. Jahrhundert im Erdgeschoss. Das Dachtragwerk wird nach einer dendrochronologischen Untersuchung einheitlich auf das Jahr 1691 datiert. Das Dommesnerhaus beherbergt im Erdgeschoss das Domarchiv, im 1.OG weitere Archivräume und eine Mietwohnung und im 2. OG Büros der kirchlichen Administration und die Wohnung des Dommesners.
Das Gebäude wies in der Dachkonstruktion erhebliche Schädigungen durch Feuchtigkeit und biogenen Befall sowie eine hohe Kontaminierung mit PCP, Blei, Arsen, Chrom und Lindan auf.
Schwerpunkt der Sanierung war damit eine statisch-konstruktive Ertüchtigung des Dachstuhles, die Instandsetzung des stark geschädigten Traufbereiches, die energetische Ertüchtigung der oberen Geschossdecke, die Neueindeckung des historischen Daches und die Erneuerung der Dachentwässerungselemente. Maßnahmen zur Erfüllung der Brandschutz-Auflagen bedurften ebenso einer bautechnischen Umsetzung.
Nach Abschluss der umfangreichen Dacharbeiten stand ein Überholungsanstrich an den Fassaden an. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege war bei der Aufstellung der Planung und der Durchführung der Sanierungsmaßnahmen beteiligt.
Kunstgeschichtlich bedeutsam sind im Dachraum aufgefundene barock bemalte Holzbohlen eines Verschlages der Dachverschalung. Dieses Kleinod wurde vor Beginn der Arbeiten restauratorisch gesichert, geborgen und vorläufig eingelagert. Eine Entscheidung über den künftigen Einbauort und eine weitere Verwendung steht noch aus.
Der geplante Kostenrahmen in Höhe von ca. 1,25 Mio. € konnte trotz des desolaten Zustandes der Dachkonstruktion und den Materialpreissteigerungen infolge der aktuellen Krisen eingehalten werden.
Tiefbauarbeiten im Domgarten zur Verlegung eines Löschwasser-Unterflurhydranten schränkten nach Fertigstellung der Baumaßnahme Dommesnerhaus die Nutzung des Domgartens für kurze Zeit erneut ein. Seit Ende Oktober sind diese Arbeiten abgeschlossen, der Domgarten steht für die Besucher des Hohen Domes St. Peter und des Domareals wieder offen.
Staatliches Bauamt Regensburg / MB