Rund um den Regensburger Dom soll ein neues Kunstquartier des Bistums entstehen. Wegen der Arbeiten ist der Domschatz seit dieser Woche geschlossen, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Im September 2025 soll die neu gestaltete Schatzkammer wiedereröffnet werden – und zwar unter der Fragestellung: «Was ist dir heilig?» Mit dieser persönlichen Frage werde die Brücke von mittelalterlicher Goldschmiedekunst und Reliquienverehrung in die Gegenwart geschlagen, hieß es.
Neben dem Domschatz sollen in das Kunstquartier unter anderem auch der Domkreuzgang, die gotische Kirche St. Ulrich und die Ausgrabungsstätte unter der romanischen Niedermünsterkirche einbezogen werden. Zudem soll es ein Besucherzentrum geben. Die Eröffnungen der weiteren Standorte sind ab 2026 vorgesehen.
Seit dieser Woche sind Restauratoren damit beschäftigt, die Kunstgegenstände des Domschatzes auf etwaige Schäden hin zu überprüfen, ehe sie verpackt und ausgelagert werden. Zur Sammlung gehören den Angaben nach Schatzkammerstücke des Mittelalters und der Neuzeit. Der gesamte Domschatz mit Ornaten, Kruzifixe, Monstranzen, Kelchen und Bischofsstäben gilt als Zeitzeugnis aus fast 1000 Jahren Kirchengeschichte. Einzelne Stücke finden zu besonderen Anlässen im Gottesdienst des Domes Verwendung.
Der Regensburger Domschatz gehört zu den berühmtesten mittelalterlichen Schatzkammern Europas. In den historischen Räumen der ehemaligen bischöflichen Residenz vermitteln die um 1565 entstandenen Fresken der zwölf Apostel, Kirchenväter und Evangelisten sowie der ebenfalls in der Renaissance gefertigte, sogenannte Wandula-Altar, einen Eindruck dieser Epoche. Zur Sammlung gehören Schatzkammerstücke des Mittelalters und der Neuzeit. Der gesamte Domschatz wurde trotz aller historischen Einschnitte nie vollständig zerschlagen, sodass sich bis heute ein beeindruckendes Zeitzeugnis aus fast 1000 Jahren Kirchengeschichte erhalten hat. Die kostbaren Ornate, Kruzifixe, Monstranzen, Kelche und Bischofsstäbe sind Zeugnisse des liturgischen Glanzes vieler Jahrhunderte.
Die außergewöhnlichen Exponate zeigen, dass Regensburg bis ins 18. Jahrhundert hinein ein herausragendes Zentrum der Goldschmiedekunst war, warum die angesehenste Zunft des Mittelalters so geschätzt wurde und Glaube und Handwerk untrennbar verbunden waren. Glanzstücke der Sammlung sind das Ottokarkreuz (1261), eine Stiftung König Ottokars II. von Böhmen für das Prager Agneskloster, das mit kostbaren Stickereien verzierte Rationale, ein Schultergewand, das Bischof Nikolaus von Ybbs (1313-1340) von Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen bekam, das berühmte Emailkästchen, das wohl um 1400 in einer der Werkstätten der französischen Fürstenhöfe entstanden ist, und das weltweit einzigartige Schmetterlingsreliquiar (um 1310/20). Noch heute stehen die sakralen Geräte und Paramente in ihrer liturgischen Tradition. Einzelne Stücke finden zu besonderen Anlässen im Gottesdienst des Domes Verwendung.
Verfasser: Christiane Haupt-Schmid M.A / dpa