Die Schulbegleitung ist ein bedeutender Bestandteil der schulischen Inklusion und unterstützt Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Doch aktuell wird dieses Angebot aus Kostengründen intensiv diskutiert. Vor allem die stark gestiegenen Bedarfe und damit verbundenen Kosten belasten die kommunalen Haushalte.
Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) Regensburg, betont die Wichtigkeit, dass in allen Überlegungen zur Finanzierung die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen müssen. Das Ziel sei es, diese optimal zu betreuen, um eine erfolgreiche Inklusion zu gewährleisten.
Aktuell finanzieren die kreisfreien Städte und Landkreise die Schulbegleitungen aus der Jugendhilfe, während die Bezirke die Kosten der Eingliederungshilfe tragen. Mit der geplanten Reform des SGB VIII ab 2028 sollen jedoch allein die Jugendhilfeträger diese Aufgaben übernehmen.
Ein zukunftsweisender Ansatz in der Schulbegleitung ist laut Eibl das sogenannte Poolingmodell, das in der Oberpfalz und in Niederbayern bereits erfolgreich an Förderzentren erprobt wird. Beim Pooling wird ein Team von Schulbegleitungen nicht mehr einem einzelnen Kind zugeordnet, sondern flexibel in den Klassen eingesetzt. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen und einer besseren Verwaltung.
Yvonne Tyl, Leiterin der Ambulanten Dienste Schulbegleitungen der KJF Regensburg, hebt hervor, dass die KJF bereits seit 13 Jahren Schulbegleitungen anbietet und als zuverlässiger Partner in der Regensburger Schullandschaft etabliert ist.
Im Rahmen des Poolings können bis zu vier Kinder gleichzeitig von einer Schulbegleitung unterstützt werden.
Die KJF Regensburg arbeitet eng mit der Universität Regensburg zusammen, um das Poolingmodell weiter zu erforschen. Eine wissenschaftliche Untersuchung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Dworschak, Professor für Sonderpädagogik, befasst sich mit der Weiterentwicklung der Schulbegleitung an Förderschulen.
Erste Ergebnisse bestätigen die positiven Effekte des Poolingmodells. Auch an Regelschulen gibt es ähnliche Ansätze, wie das Dachauer Integrationsprojekt, bei dem Schulbegleitungen durch Erzieherinnen oder Heilpädagoginnen ersetzt werden, um die Klassengemeinschaft zu stärken.
Eibl mahnt, dass die Diskussion nicht nur um die Kostenfrage geführt werden dürfe, sondern vor allem den Wert sozialer Dienste berücksichtigen müsse. Die Schulbegleitung leiste einen unverzichtbaren Beitrag im Lebensumfeld Schule. Er plädiert dafür, dass die Finanzierung langfristig im Bildungshaushalt verankert werde, um den Kommunen finanzielle Sicherheit zu geben und die Inklusion nachhaltig zu stärken.
Mit Blick auf die Zukunft setzt die KJF auf die Weiterqualifizierung ihrer Fachkräfte und die weitere Optimierung der Schulbegleitungen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Christine Allgeyer KJF / MB