Fr, 15.03.2024 , 20:05 Uhr

Regensburg: Die Preisträger- und Trägerinnen der 30. Kurzfilmwoche

Heute fand die Preisverleihung der 30. Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg statt. Und das sind die glücklichen Gewinner und Gewinnerinnen:

Offizielle Mitteilung

In der Filmgalerie im Leeren Beutel versammelten sich Preisstifter, Sponsoren, Förderer, Filmschaffende, Freund:innen und Interessierte, um die offiziellen Auslobungen der fünf Fachjurys als Erste zu erfahren. Insgesamt zwölf Preise wurden in den fünf Wettbewerbskategorien vergeben. Durch den Abend führte BR-Moderatorin Christina Wolf.

 

Internationaler Wettbewerb

Der Kurzfilmpreis des Bayerischen Rundfunks ist der Festivalhauptpreis für den Besten Film. Die internationale Fachjury bestehend aus Amee Le, Federica Pugliese und Christian Denier vergab diesen an den französischen Film LA VOIX DES AUTRES (The Voice of Others) von Fatima Kaci. Der Film erzählt die Geschichte der Tunesierin Rim, die in Frankreich als Dolmetscherin für Asylverfahren arbeitet.

“Durch eine essentielle, aber kraftvolle Inszenierung hebt dieses fesselnde Drama hervor, wie wichtig es ist, die Geschichten von Migrant:innen über bloße Statistiken hinaus zu erzählen, und stellt unsere Rolle und Verantwortung angesichts humanitärer Krisen in Frage”,

so die Jury. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 € wird vom Bayerischen Rundfunk gestiftet. Eine lobende Erwähnung ging in dieser Preiskategorie an SUDDENLY TV von Roopa Gogineni.

Der erstmals vergebene BMW Group Award for Social Sustainability für einen Film von Sozialer Nachhaltigkeit ging an die kanadisch-spanische Produktion HIGH ROADS von Giuliana Racco. Darin wird der Alltag von vier Frauen porträtiert, die ihre Körper, ihren Atem und ihren Geist als Werkzeuge für den täglichen Widerstand gegen die militärische Besatzung nutzen.

“Die vier palästinensischen Frauen, die in diesem Film gezeigt werden, verkörpern bemerkenswerte Qualitäten – Mut, Widerstandsfähigkeit und eine tiefe Liebe zu ihren Gemeinschaften – allesamt unerlässlich für den Aufbau einer nachhaltigen Gesellschaft”,

so die Jury.

Das Preisgeld in Höhe von 4.000 € wird vom BMW Group Werk Regensburg gestiftet. Ein Lobende Erwähnung ging in dieser Preiskategorie an LEILA von Fariba Haidari.

Der Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg wurde wie jedes Jahr von der Jury der Jungen vergeben, jungen Menschen unter 26 Jahren, dieses Jahr bestehend aus Anna-Katharina Haimerl, Johannes Schiller, Silvana Motolese, Peter Meider und Luise Fieger.

Gemeinsam vergaben sie den Preis an den belgischen Film I DID NOT WAKE UP DEAD TODAY von Erin Macpherson. Darin behandelt die Regisseur:in das Thema Depression anhand eines Alter Ego-Teddybären.

“Wie viele von uns kämpft sich Erinbear durch Situationen, die jeder kennt: Therapiesitzungen, Daten, Telefonieren mit der Familie, Schaukeln auf dem Spielplatz, Tanzen im Club. […] Die Geschichte berührt unmittelbar und macht uns zu stillen Beobachtern und zum Teil des Constant Battle”,

so die Jury der Jungen. Das Preisgeld i.H.v. 1.000 € wird von der Stadt Regensburg gestiftet. Zwei Lobende Erwähnungen wurden ausgesprochen an LEILA von Fariba Haidari und LA HERIDA LUMINOSA (Daydreaming So Vividly About Our Spanish Holidays) von Christian Avilés.

Architekturfenster

Im Architekturfenster vergab die Jury bestehend aus Lena Schabus, Sylvia Grom und Klaus Schreier den Preis an den portugiesischen Film CASA BONJARDIM von Camille Salvetti über den Abriss einer Hausruine in Porto.

“In diesem sehr persönlichen Film von Camille Salvetti, setzt sich die Filmemacherin auf eine ruhige Art und Weise sehr menschlich mit städtischer Veränderung in einer gewachsenen Nachbarschaft auseinander. Eine gelungene Reflektion über den Geist und Rhythmus einer Straße, die sich durch den Abriss einer Ruine verwandeln wird, trotz des Engagements eines Nachbars die Gentrifizierung zu stoppen“,

so die Jury.

Das Preisgeld in Höhe von 1.500 € wird gestiftet vom Architekturkreis Regensburg e.V., dem Treffpunkt Architektur Niederbayern-Oberpfalz der bayerischen Architektenkammer (TANO) sowie Schnitzer& GmbH.

 

Deutscher Wettbewerb

Der Candis-Preis für die beste deutsche Produktion, vergeben von der Fachjury Friederike Kersten, Sven Schwarz und Hadi Alipanah, ging an GETTY ABORTIONS von Franzis Kabisch. Hierin setzt sich die Filmemacherin persönlich und wissenschaftlich mit der medialen Darstellung von Schwangerschaftsabbrüchen in deutschsprachigen Medien auseinander.

“Was als persönliche Erfahrung beginnt, entfaltet sich rasch zu einer fesselnden Untersuchung, die Humor und kluge Einsichten geschickt miteinander verwebt. Durch eine Linse, die fotografische ‘Beweise’ vor dem Hintergrund patriarchalischer Bilder im Verlauf der Geschichte kritisch betrachtet, stellt sie die Frage nach dem Besitzrecht am weiblichen Körper und den arbiträren Normen, die Frauen auferlegt werden und hinterfragt, wer die Emotionen und Erfahrungen von Frauen definiert”,

so die Jury. Das Preisgeld i.H.v. 1.500 € wird gestiftet von der Ferdinand Schmack jun. GmbH.

Der Nachhaltigkeitspreis für einen ökologisch relevanten Film ging dieses Jahr an die Animation THE WAITING von Volker Schlecht über das mysteriöse Verschwinden einer Froschart in Costa Rica.

“Dieser Film fesselt das Publikum durch seine ergreifende Darstellung, die nahtlos anmutige und fließende Grafiken mit sorgfältig ausgearbeitetem Sounddesign verbindet. Die künstlerischen Elemente unterstreichen den starken Kontrast zwischen Schönheit und Zerstörung und verstärken die Wirkung der sachlichen Beschreibung der Erzählerin”,

so die Jury. Das Preisgeld i.H.v. 1.000 € wird gestiftet von der REWAG und dem Stadtwerk.Regensburg.

Der Max-Bresele-Gedächtnispreis für einen politisch relevanten Film geht dieses Jahr an ES GIBT KEINE ANGST von Anna Zett, einer Collagenarbeit aus DDR-Archivmaterial von Bild- und Tonaufnahmen.

“Der Film ist ein bestechendes Beispiel für einen selbstbestimmten, persönlichen Ansatz, der die Deutungshoheit zurück in die Hand der Menschen gibt. Der Film beginnt mit einem allgemeinen Blick auf die Geschichte und vertieft seine Sichtweise, indem er die sehr komplizierte persönliche Situation der Protagonisten in den Mittelpunkt stellt”,

so die Jury.

Das Preisgeld i.H.v. 500 € wird gestiftet vom Kunstverein Weiden e.V. Eine lobende Erwähnung ging in dieser Preiskategorie an SENSITIVE CONTENT von Narges Kalhor.

 

Bayernfenster

Der FFF-Förderpreis für den Besten Bayerischen Nachwuchsfilm, vergeben von der Bayernfenster Jury Insa Wiese, Katharina Breinbauer und Maxi Ratzkowski, ging an
OUTSIDE CENTER von Eli Jean Tahchi. Hierin wird ein junger Mann aus Jamaika porträtiert, der in einer queeren Münchner Rugbymannschaft eine neue Familie findet.

“Homosexualität und Sport werden ins Zentrum des Films gestellt, ohne dass sich diese Thematik von vornherein aufdrängt. Der Film lässt uns hoffen, dass wir uns als Gesellschaft diesen Tabus öffnen”,

so die Jury. Das Preisgeld i.H.v. 1.500 € wird gestiftet vom FilmFernsehFonds Bayern. Zwei Lobende Erwähnungen gingen an MUSTERMANN von Veronika Väth und WAKING UP IN SILENCE von Mila Zhluktenko und Daniel Asadi Faezi.

 

Regionalfenster

Die zwei Regionalfenster-Preise, vergeben von der Jury Anne Madlene Schleicher, Nina Linkel und Volker Dietl, gingen an REALISTISCH GESEHEN von Anna Vieira Auer sowie an THE WALK von Adam Fried.

REALISTISCH GESEHEN “hat ein gutes Drehbuch, schöpft die Stilmittel der Filmgeschichte aus und geht dabei zurück bis zur Stummfilmzeit. Er erfüllt die Ansprüche an die Dramaturgie eines Kurzfilms. Obwohl die Filmemacherin noch sehr jung ist, hat sie schon eine starke eigene Stimme und spricht knallhart analysierend und ehrlich, aber auch lakonisch-witzig die Themen junger Erwachsener an”, so die Jury.

THE WALK ist ein persönlicher Essay eines jüdischen Amerikaners über seine gespaltene Beziehung zu seiner neuen bayerischen Wahlheimat Regensburg.

“Auf der einen Seite zeigt der Film im breitesten Cinemascope, mit leuchtenden Farben und beeindruckenden technischen und dramaturgischen production-values die Schönheit Regensburgs. Auf der anderen Seite offenbaren seine Bilder das grausame Erbe des Holocausts an Orten wie dem Colosseum im malerischen Stadtamhof oder dem feschen Kohlenmarkt mit seinen hippen Cafés”,

so die Jury. Das Preisgeld je i.H.v. 500 € wird dieses Jahr zum ersten Mal gestiftet von Oberpfalz Marketing.

 

Unser Beitrag zu THE WALK

 

Publikumspreise

Das Publikum konnte im Internationalen und Deutschen Wettbewerb den Publikumsliebling für den sogenannten Kinokneipenpreis wählen. Dieses Jahr gewann LA VOIX DES AUTRES, der ebenfalls den BR-Kurzfilmpreis gewann. Jury und Publikum waren sich dieses Jahr also mehr als einig. Das Preisgeld i.H.v. 333 € wird gestiftet von der Kinokneipe im Ostentorkino.

Erstmals konnte das Publikum auch im Donaublut – dem regionalen Horror- und Mystery-Programm – einen Publikumsliebling bestimmen. Dieser geht an DRUD von Florian Ecker. Das Preisgeld i.H.v. 222 € wird gestiftet vom Bündnis 90/Die Grünen (Stadtverband Regensburg).

Am Samstag, den 16. März und Sonntag, den 17. März sind die Gewinnerfilme in zwei Preisrollen in der Filmgalerie im Leeren Beutel zu sehen. Eine Auswahl der
Publikumslieblinge wird ebenfalls von Samstag bis einschließlich Mittwoch, den 20. März zu sehen sein.

Tickets gibt es unter www.filmgalerie.de oder an der Abendkasse.

 

 

Wir waren beim Auftakt der Kurzfilmwoche dabei:

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