In den letzten Tagen hätten sich im Bistum viele Menschen mit Mails und Anrufen gemeldet. „Die meisten waren empört und irritiert wegen der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München Freising und der Nachrichten über den emeritierten Papst Benedikt XVI.“, hieß es in der Mitteilung. „Der Gesprächsbedarf ist groß.“ Die Telefonaktion läuft bis zum 15. Februar.
Bereits vergangene Woche haben sich viele Städte in Bayern auf eine Flut an Kirchenaustritten vorbereitet. In der Stadt Regensburg werden ab Februar die Kapazitäten am Standesamt erhöht.
Das Missbrauchsgutachten hatte aufgezeigt, dass Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Erzbistum München und Freising über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt worden waren. Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wird in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen. In etlichen Städten und Gemeinden rüsten sich die Standesämter nun für eine Flut von Kirchenaustritten.
Benedikt lehrte vor seiner Zeit als Münchner Erzbischof an der Universität in Regensburg. Er ist auch Ehrenbürger der Stadt.
dpa/MS/MB