Der Leiter des Instituts Papst Benedikt XVI., Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer, hat den Heiligen Vater als fortschrittlichen und innovativen Theologen gewürdigt. Schon in den 1950er Jahren sei Joseph Ratzinger ein Pionier der Ökumene gewesen, sagte Voderholzer. Bereits damals habe sich Ratzinger ein hohes Ansehen erworben und sei als «Theologie-Star» bezeichnet worden, betonte der Papstexperte. «Er wird in die Geschichte eingehen als Theologenpapst und als einer der größten Prediger», sagte Voderholzer. Das Institut in Regensburg sammelt seit 2008 die gesamten Werk des Theologen, Bischofs und Papstes Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.
Voderholzer beschrieb Ratzinger als liebenswürdigen Menschen, der äußerst anerkannt und beliebt sei. «Die Menschen spüren, dass er sich für die Verkündigung des Evangeliums sein Leben lang aufgearbeitet hat.» Der Institutsleiter hofft, dass Benedikt noch genügend geistige und körperliche Frische bleibt, um weiter zu schreiben.
Der neue Regensburger Bischof ging auch auf das Verhältnis Benedikts zu seinem Vorgänger ein. «Joseph Ratzinger und Papst Johannes Paul II. waren engste Freunde auch wenn sie so sehr verschieden gewesen waren.» Johannes Paul II. habe sich inszenieren können und es genossen, unter die Menschen zu gehen. «Er konnte selbst sein Leid zur Verkündigung machen», erläuterte Voderholzer. Ratzinger sei dagegen eher scheu, still und zurückgezogen.
Darüber hinaus sei Papst Benedikt XVI. auch ein absolut freier und realistischer Mensch, der in der Kirche niemals eine Institution sondern stets eine Glaubensgemeinschaft gesehen habe. «Daher war der Rücktritt ein konsequenter Schritt», sagte Voderholzer. Ende des Monats endet das Pontifikat von Papst Benedikt XVI..
dpa