Mit einigen Tagen Verspätung hat vor dem Landgericht Regensburg der Mordprozess gegen eine Zahnärztin begonnen. Zum Auftakt hat die Angeklagte geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, ihren Ehemann im November 2018 aus Habgier getötet zu haben. Der Verteidiger der Frau deutete an, seine Mandantin werde sich auf Notwehr berufen.
Eigentlich hätte der Prozess am Montag beginnen sollen, wurde jedoch wegen eines Verdachtes auf das Coronavirus vorerst verschoben. Eine Mitgefangene der Angeklagten war nach Fieber auf Corona getestet worden. Bis das Ergebnis vorlag, vergingen einige Tage. Auch im Landgericht Regensburg gelten wegen der Verbreitung des Virus besondere Vorsichtsmaßnahmen, so musste im Zuschauerraum jeder zweite Stuhl frei bleiben.
Die Leiche des 69-Jährigen war im November 2018 in einem Wald im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet gefunden worden – unbekleidet und ohne Zähne. Im Februar 2019 erging schließlich Haftbefehl gegen die Ehefrau, eine US-Amerikanerin. Das Paar hatte in einem Haus in Laberweinting (Landkreis Straubing-Bogen) gewohnt.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau im Fall einer Scheidung keine finanziellen Verpflichtungen ihrem Mann gegenüber haben wollte. Das Paar soll kurz vor der Trennung gestanden haben.
dpa