Um die medizinische Versorgung der Menschen im Land zu sichern, hat die Bayerische Ärztekammer bundesweit 6000 zusätzliche Studienplätze für das Fach Humanmedizin gefordert. Die weitere Förderung des Studiengangs Physician Assistant (PA) lehnten die Delegierten beim 81. Bayerischen Ärztetag in Regensburg dagegen ab. Die PA-Studiengänge in Deutschland wiesen keine einheitlichen Studien- und Ausbildungsziele auf und vereinnahmten Kapazitäten, die an den medizinischen Fakultäten benötigt würden, hieß es. Mit zahlreichen Beschlüssen ging der Ärztetag am Sonntag zu Ende.
Insbesondere die Corona-Pandemie hat den Gesundheitssektor seit 2020 vor enorme Herausforderungen gestellt. Aber auch die Klimakrise mit extremen Hitzeperioden sehen die Ärzte als wichtiges Thema an. Laut Mitteilung begrüßen sie die vom Gesundheitsministerium angestrebten Hitzeaktionspläne in Bayern. Diese sollten vor dem nächsten Sommer eingeführt werden. Schnell umsetzbar wäre neben der Schaffung von Trinkbrunnen in Innenstädten und einem Verbot von Schulsport im Freien bei großer Hitze vor allem die Erstellung von Alarmplänen für Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und Schulen.
Die Delegierten fordern vom Gesetzgeber zudem bis Ende 2022 die neue Gebührenordnung für Ärzte (GOÄneu) zu beschließen und unterstützen den im Juni gefassten Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz, nach dem sichergestellt werden soll, «Fremdinvestoren mit ausschließlichen Kapitalinteressen von der Gründung und dem Betrieb zahnärztlicher MVZ auszuschließen». Solche Regelungen sollten ebenfalls für ärztliche Medizinische Versorgungszentren (MVZ) getroffen und in der Bundesärzteordnung verankert werden.
Neben dem Ausbau der Medizin-Studiengänge fordern die Delegierten, berufsbegleitende Studiengänge und Qualifikationsmöglichkeiten für Medizinische Fachangestellte (MFA) zu stärken.
Überdies forderte das Ärzteparlament den Gesetzgeber auf, «endlich die Energievergeudung und Gesundheitsgefährdung auf deutschen Straßen durch Einführung von Tempolimits zu verringern». Die gesundheitlichen Gefahren des Straßenverkehrs seien hinlänglich bekannt.
dpa/JM