Polizei und Zoll haben am Dienstag in mehreren Bundesländern Razzien wegen Schwarzarbeit bei zahlreichen Bauunternehmen gestartet. Es geht dabei unter anderem um Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug mit einem Schaden von 1,5 Millionen Euro, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I sagte. 13 Haftbefehle lagen nach ihren Angaben vor. Schwerpunkte der Aktionen waren Berlin und Bayern – dort vor allem Regensburg und München. 77 Firmen und Privatwohnungen wurden durchsucht.
Eine zentrale Figur sei ein Bauunternehmer aus dem Landkreis Regensburg, sagte die Sprecherin. Er soll Auftraggeber für verschiedene sogenannte Servicegesellschaften gewesen sein. Diese Servicegesellschaften stellen den Baufirmen Scheinrechnungen aus – ohne Gegenleistung. Die Firmen zahlen die Rechnung, bekommen das Geld aber unter der Hand wieder. Damit bezahlen sie Schwarzarbeiter. Die Razzien richteten sich auch gegen sogenannte Kolonnenführer, welche die Bauarbeiter beschäftigen und zum Teil ins Land holen.
Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk über die Durchsuchungen berichtet. Laut dem Sender kamen viele der Bauarbeiter aus Balkan-Ländern. Die Haftbefehle seien auf fünf Deutsche sowie mehrere Kroaten, Serben und Montenegriner ausgestellt.
MF/dpa