Bei der SPD war heute das Zelt voll. Der Grund: Christian Ude, der im Jungbräu Zelt auch gleich so etwas wie Aufbruchsstimmung unter den Genossen verbreiten konnte. Trotz relativ schlechter Umfragewerte sind die Erwartungen der SPD an die bevorstehende Wahl sehr hoch. Martin Schulz, der Präsident des Europaparlaments, trat als einer der Eröffnungsredner auf- und stimmte die Genossen gleich einmal auf eine „neue Phase für dieses Bundesland“ ein. Hohe Ansprüche also, die SPD hat sich viel Vorgenommen. Für Christian Ude ist der Machtwechsel noch erreichbar, dass sich die CSU schon als der sichere Sieger sieht, ist für Ude nicht unbedingt ein Nachteil in der letzten Phase des Wahlkampfes.
Ude begann seine Rede kämpferisch, vor allem mit dem Thema PKW Maut konnte er punkten. Er kritisierte den Zickzackkurs von Ministerpräsident Seehofer. Natürlich war auch die gestrige Abfuhr für die Maut-Pläne durch die Bundeskanzlerin ein großes Thema. Laut Ude war von Anfang an klar, dass eine Maut für ausländische Autofahrer nicht möglich ist- trotzdem habe Seehofer an seinem Vorhaben fest gehalten- und damit die Wähler in die Irre geführt.
Auch Mindestlohn und soziale Gerechtigkeit waren große Themen für Christian Ude, dessen ganze Rede vor allem auf das Thema „Gemeinwohl“ abziehlte. Allerdings verlor der Herausforderer von Ministerpräsident Horst Seehofer mit zunehmender Rededauer auch etwas den Biss, der in seinen ersten Ausführungen noch zu spüren war. Trotzdem ist Ude fest davon überzeugt, dass ein Regierungswechsel möglich ist- in den letzten Wochen des Wahlkampfes setzt er vor allem auf die 40 Prozent der Bayern, die laut noch unentschlossen sind. Diese gilt es nun zu gewinnen.
MF