„Schade“, sagt Tobias Gotthardt, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler. Als Europaausschussvorsitzender hat er sich nun an David Kling, Geschäftsführer von Facebook Germany gewandt und um das Einstellen der weiß-blauen Landesflagge gebeten. Fast jeder weltweit, so schreibt er, kenne und liebe Bayern und seine Kultur – außer Facebook:
„Lassen Sie Ihre kreativen Köpfe doch auch die Bayernflagge – ein einfaches Weiß-Blau reicht, müssen weder Löwe noch Raute sein – designen und schenken Sie uns und allen Bayernfreunden weltweit ein Bild, um unsere Liebe zum Freistaat Bayern auch bei whatsapp, facebook oder messenger zu zeigen“, so Gotthardts leidenschaftlicher Appell.
Auf die Idee gebracht hatten den 44-jährigen Landespolitiker aus dem oberpfälzischen Kallmünz seine Kinder:
„Sie wollten mir an einem langen Plenartag liebe Grüße von daheim schicken und mit einigen Bayernflaggen verzieren“, erzählt der Landtagsabgeordnete.
Stattdessen aber habe ihn damals als zweite Nachricht die Beschwerde erreicht:
„Es gibt Bayern nicht bei whatsapp, das ist blöd – das musst du ändern. Du bist doch Politiker“, so die Sprachnachricht des jüngsten Sohnes.
Gotthardt, auch Jugendpolitischer Sprecher seiner Fraktion, schmunzelt – und fühlt sich doch herausgefordert: „Irgendwie haben sie ja Recht.“
Noch im Plenarsaal tippt er seinen Brief an Kling:
„Das Oktoberfest kennt man weltweit, die bayerische Kultur genießt einen rundum guten Ruf und überall auf dem Globus denkt so mancher an Alpen und Lederhose, wenn er Deutschland beschreibt. Jeder, so meint man, kennt Bayern – außer whatsapp, facebook und messenger.“ – Tobias Gotthardt
Dabei, so der Politiker, nenne die Liste der Emojis durchaus regionale Fahnen.
„Auch Schottland und Wales, beide Teil des Vereinigten Königreichs, finden sich im bunten Fundus Ihrer Emojis.“ – Tobias Gotthardt
Noch steht sie aus, die Antwort der Hamburger Facebook-Zentrale. Gotthardt aber ist sicher:
„Es würde mich sehr freuen, das weiß-blaue Emoij schon bald regelmäßig in meinen Nachrichten zu verwenden. Und ich bin mir sicher: Ich wäre nicht der Einzige.“
Bürgerbüro Tobias Gotthardt/JM