Der ursprüngliche Entwurf, der einen Turm am Peterstorgraben vorgesehen hat, soll nun doch realisiert werden. Der Entwurf war zwischenzeitlich von den Grundstücksinhabern verworfen worden. Der Gegenvorschlag eines Stuttgarter Architektenbüros war jedoch mit denkmalpflegerischen Erwägungen von Stadt und Freistaat und mit gesetzlichen Abstandsregelungen nicht in Einklang zu bringen. Schließlich handelt es sich bei dieser Stelle um einen der wenigen Orte in Regensburg, an dem der mittelalterliche Stadtgraben noch erhalten ist. Der Entwurf, der umgesetzt werden soll, sieht nun einen Wohnturm an der Stelle vor. Von April an soll 15 Monate an der neuen Immobilie gebaut werden.
Das Areal in der direkten Umgebung von Hauptbahnhof und Obermünsterviertel stand lange Jahre leer, da geplante Bauprojekte dort nicht realisiert werden konnten. Auch aufgrund der Lage zwischen einer mit Kneipen und Diskotheken dicht bestückten Straße in der Altstadt und dem Zentralen Busbahnhof an der Alberstraße war das Gelände lange Zeit einfach nur ein großer Mülleimer für Feiernde und auch Touristen, die hier ihren Abfall vom Bahnhofskiosk hinterließen. 2006 ließ sich hier Markus Frowein alias „Amaro Ameise“ nieder, entfernte Schutt und Müll und betätigte sich als eine Art ehrenamtlicher Stadtgärtner. 2011 wurde angekündigt, dass Amaro aufgrund der Bebauungspläne des inzwischen neuen Grundstücksinhabers seinen kleinen Garten am Stadtgraben jedoch verlassen müsse. Das wurde von teilweise großen Protesten der Stadtbevölkerung begleitet, was aber alles nichts half. So musste er schließlich im Sommer 2011 auch sein Domizil räumen.
An dem Ort entsteht jetzt ein Wohnkomplex der Astaller Wohn- und Gewerbebau GmbH. Obwohl der Verkauf erst Weihnachten vergangenen Jahres startete, sind 40 Prozent der Wohnungen in Toplage schon jetzt vor Baubeginn bereits verkauft. „Die Nachfrage war wirklich sehr groß“, bestätigt Inhaber Andreas Astaller. Ob jedoch auch weiterhin Besucher der Stadt ihre Hinterbliebenschaften in dem neu geschaffenen Garten des Hauses hinterlassen, wird sich erst zeigen. Dass es eine ruhige Wohnlage wird, ist hingegen nicht zu erwarten: Die drei Clubs aus der Obermünstergasse werden bald im Keller des Petersweg-Parkhauses ihre Tore öffnen.
SC