In den tschechischen Grenzregionen hofft man weiter auf ein Einlenken Bayerns bei der Corona-Testpflicht für Berufspendler, die in Deutschland arbeiten. Seit der Einstufung Tschechiens als Hochrisikogebiet müssen sich tägliche Grenzgänger alle 48 Stunden testen lassen. «Das wird aus meiner Sicht langfristig nicht aufrechtzuerhalten sein», sagte der Präsident der Verwaltungsregion Karlsbad (Karlovy Vary), Petr Kulhanek, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Frequenz von zweimal die Woche wie in Sachsen halte er eher für praktikabel.
Der konservative Politiker geht von 15 000 bis 20 000 Pendlern allein aus seiner Region aus. Es sei für ihn eine Priorität, den Pendlern so gut wie möglich zu helfen. Doch er warnte: «Unsere Möglichkeiten sind nicht unbegrenzt.» Man könne das Testniveau kurzfristig hochfahren, nicht aber über Wochen aufrechterhalten.
«Es ist für uns eine Belastung, wenn wir Gesundheits- und anderes Personal für andere Aktivitäten als die Betreuung der Covid-19-Patienten einsetzen müssen», kritisierte Kulhanek. Die Region hat die Hilfe der Armee angefordert. Soldaten sollen nach den Plänen die Teststelle am Übergang Pomezi nad Ohri-Schirnding besetzen.
Nach dem Andrang von Sonntag und Montag blieb die Lage an den Grenzen am Dienstag zunächst ruhig. Die Behörden in Tschechien meldeten landesweit 6910 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle seit Pandemiebeginn stieg auf 15 618. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
dpa