Zehn Tage nach dem schweren Unfall zwischen einem Lastwagen und einem Militärkonvoi in der Oberpfalz sucht die Polizei nach Zeugen. Bei dem Zusammenstoß auf der Autobahn 3 bei Parsberg (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) war der Fahrer des Lastwagens ums Leben gekommen. Sieben Menschen erlitten Verletzungen.
Der Sattelzug war am 20. Dezember auf eines von drei US-Fahrzeugen gefahren, die auf dem Seitenstreifen der Autobahn standen. Darunter war ein Tanklastfahrzeug - es hatte 2500 Liter Düsenkraftstoff geladen, der sich allerdings nicht entzündete. Die Tanks der Fahrzeuge hatten jedoch nach dem Zusammenstoß Feuer gefangen.
Wie die Polizei unter Berufung auf das amerikanische Militär mitteilte, hätten die Armeefahrzeuge auf der Autobahn gehalten, weil ihre Kolonne zwischenzeitlich abgerissen sei. Die Fahrzeuge seien mehrere Minuten lang auf dem Seitenstreifen gestanden. Bei den von der Polizei erhofften Zeugenaussagen geht es unter anderem um die Frage, ob die Wagen aus dem Militärkonvoi möglicherweise auf die rechte Spur der Autobahn geragt sind.
dpa
Wie bereits berichtet ereignete sich am 20. Dezember 2021 um 09:14 Uhr auf der Bundesautobahn A3 in Fahrtrichtung Nürnberg zwischen den Anschlussstellen (AS) Parsberg und Velburg, ca. 500 Meter nach der AS Parsberg, ein schwerer Verkehrsunfall. An diesem waren ein Sattelzug sowie am Seitenstreifen befindliche Militärfahrzeuge der amerikanischen Streitkräfte beteiligt.
Bei dem Verkehrsunfall kam ein Mann ums Leben und sieben weitere Personen wurden verletzt. Für die Unfallaufnahme und die aufwendige Bergung der Fahrzeuge war eine mehrstündige beidseitige Sperrung der Richtungsfahrbahnen erforderlich. Auch wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben.
Um weitere Erkenntnisse zur Unfallursache gewinnen zu können, konzentrierten sich die Ermittlungen neben der Spurensicherung auch auf die Aussagen der Fahrzeuginsassen des Militärkonvois, die zwischenzeitlich vorliegen.
Die Militärangehörigen hielten sich anlässlich einer Übung in Deutschland auf. Alle Fahrzeugführer sind im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnisse und Berechtigungen.
Laut Angaben der amerikanischen Soldaten stand der Konvoi wegen eines Ordnungshalts auf dem Seitenstreifen, da die Kolonne auf der Fahrt vom Truppenübungsplatz Hohenfels nach Grafenwöhr abgerissen war. Um größere Verkehrsbehinderungen auf der Landstraße zu verhindern, erfolgte die Entscheidung zum Halt auf der Autobahn.
Nach Angaben der Militärangehörigen standen die Fahrzeuge mehrere Minuten lang in Reihe hintereinander abgestellt auf dem Seitenstreifen, bevor der Zusammenstoß mit dem Sattelzug erfolgte.
Ein wichtiger Punkt der Ermittlungen befasst sich mit der Frage, ob die Militärfahrzeuge möglicherweise in die rechte Fahrspur der Autobahn, welche vom Sattelzug befahren wurde, geragt haben.
Um weitere Erkenntnisse zur Verkehrssituation vor dem Unfall zu erhalten, sucht die Polizei Zeugen. Wer Angaben zur Abstellsituation auf dem Seitenstreifen machen kann, wird gebeten, sich mit der Autobahnpolizeistation Parsberg unter der Telefonnummer 09492/9411-61 in Verbindung zu setzen.
Die schnelle Erreichbarkeit der Soldaten, welche sich unmittelbar vor Verlegung ins Ausland befanden, erfolgte in guter Zusammenarbeit mit Verantwortlichen der amerikanischen Streitkräfte. Der vorliegende Vorfall bestätigt erneut, wie vorteilhaft die polizeilichen Verbindungsbeamten zum Provost–Marshall Office - eingesetzt an den Truppenübungsplätzen in Hohenfels und Vilseck/Grafenwöhr - sind.