Benedikt XVI. wird auch nach dem Rücktritt am 28. Februar seinen Papstnamen beibehalten und in Weiß gekleidet bleiben. Diese Auffassung vertrat Papst-Bruder Georg Ratzinger im Interview mit der «Passauer Neuen Presse» (Dienstag). «Er bleibt sicher bei seinem weißen Talar, den wird er nicht mehr ablegen», sagte der 89-Jährige. Zur kirchenrechtlichen Frage der Namens- und Titelfrage meinte der langjährige Leiter der Regensburger Domspatzen: «Kardinal wird er nicht mehr, das ist vorbei.» Er könne sich vorstellen, dass sein Bruder beim Namen Benedikt XVI. bleibt, aber nicht mehr als Heiliger Vater angesprochen wird, so Ratzinger.
Zur finanziellen Ausstattung des scheidenden Papstes sagte der 89-Jährige: «Man kann ihn ja nicht verhungern lassen.» Es werde wohl alles so weiterlaufen wie bisher, «dass er seinen Haushalt hat und sein Aufwand beglichen wird, dass er aber selber keine Einkünfte hat». Der Papst-Bruder glaubt zudem, dass Benedikt XVI. seine künftige Wohnung in einem ehemaligen Kloster auf dem Vatikangelände sehr wohl verlassen könne, wenn er dies möchte. Es werde in der Frage kein Druck auf seinen Bruder ausgeübt, sagte Georg Ratzinger. Benedikt XVI. hatte vor einer Woche überraschend seinen Rücktritt zum 28. Februar erklärt.
dpa