Insgesamt leben rund zwölf Millionen Menschen in den betroffenen Erdbebenregionen im Südosten der Türkei, darunter nach derzeitigem Stand auch zwei Millionen syrische Geflüchtete. Schneefälle und niedrige Temperaturen erschweren die Bergung der Verschütteten zusätzlich, sodass mit steigenden Opferzahlen gerechnet werden muss. Freitagabend (24.02., 21:56 Uhr) lag die Zahl der Todesopfer bei mehr als 50.000. Schätzungen zufolge müsse insgesamt mit rund 67.000 Toten gerechnet werden.
Seit Samstag, 11.02.23. gibt es am Recyclinghof in der Markomannenstraße eine Abgabestelle für Sachspenden. Die Annahme der Sachspenden wird insbesondere von Ehrenamtlichen geleistet, die die Mitarbeitenden des Bauhofs unterstützen. Eine Liste der benötigten Sachspenden und weitere Informationen finden Sie hier.
Der Kreisverband Regensburg des Bayerischen Roten Kreuzes bittet um Spenden aus der Region. Vor allem Geldspenden seien aktuell ein effektiver Weg, um Menschen vor Ort zu helfen. Die jeweilige Organisation habe damit die Möglichkeit, die Verwendung der Mittel flexibel den sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen. Vor allem bei Katastrophen dieses Ausmaßes wäre das erforderlich, so das BRK.
Das Deutsche Rote Kreuz hat einen nationalen Spendentopf für die Erdbeben-Nothilfe eingerichtet.
Spenden an: https://www.drk.de/spenden/privatperson-spenden/jetzt-spenden/
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
Auch das Johanniter-Nothilfe-Team ist inzwischen im Krisengebiet angekommen. Gemeinsam mit seinem Bündnispartner „Aktion Deutschland Hilft“ sowie lokalen Partnern haben die Johanniter nun erste Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung eingeleitet.
Das Team, das aus drei Mitarbeitenden aus Deutschland und zwei internationalen Kolleginnen und Kollegen besteht, startete zunächst eine Erkundungsmission von der Stadt Adana aus, um sich einen Überblick über die Lage vor Ort zu verschaffen und sich mit den anwesenden Hilfsorganisationen entsprechend zu koordinieren. So konnte die Johanniter-Partnerorganisation MAPs bereits mit der Verteilung von Essen im türkischen Gaziantep und im syrischen Afrin beginnen.
„Gemeinsam mit dem Erkundungsteam werden nun weitere Nothilfeaktivitäten vorbereitet, zum Beispiel die Verteilung von Baumaterial, um vom Erdbeben beschädigte Häuser wieder bewohnbar zu machen, sowohl in den betroffenen Gebieten in der Türkei als auch im Norden Syriens, wo die Not besonders groß ist“, so Florian Meyer, Leiter des Nothilfe-Teams.
Um die Not der betroffenen Menschen lindern zu können, müssen somit schnellstmöglich ausreichend Hilfsgüter wie Baumaterial, Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung als auch Notunterkünfte in das Katastrophengebiet gebracht werden. Dafür sind die Johanniter und „Aktion Deutschland Hilft“ dringend auf Spenden angewiesen:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.,
Stichwort: "Erdbeben Türkei und Syrien",
IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft)
Johanniter und Malteser verweisen auf das Aktionsbündnis Deutschland Hilft. Auf dieser Seite können Sie direkt für die Not- und Katastrophenhilfe spenden.
Die Aktion Deutschland Hilft hat bereits Anfang der Woche eine Million Euro für die akuten Soforthilfemaßnahmen der vor Ort tätigen Bündnisorganisationen zur Verfügung gestellt.
Space-Eye sammelt aktuell benötigte Hilfsgüter für die vom Erdbeben erschütterten Regionen in der Türkei und Syrien und braucht dafür auch Ihre Hilfe. Es werden unter anderem Decken, Verbandskästen und Schlafsäcke benötigt.
Am 8. Februar sind 50 Einsatzkräfte des THW zum Hilfseinsatz in Gaziantep im Südosten der Türkei eingetroffen. Ihre Aufgabe sei es, verschüttete Menschen zu orten, zu retten und erstzuversorgen, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Mittwoch in Mainz. Darunter sind auch fünf Ärzte und Sanitäter aus Regensburg.
Vom Flughafen Nürnberg aus werden zudem rund 120 Notstromaggregate in die Türkei geliefert. Ein erster Teil davon wurde am Mittwoch in ein Flugzeug nach Istanbul verladen, wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte. Die Geräte wurden den Angaben zufolge von einem Spender aus der Region Ansbach zur Verfügung gestellt.
Als Reaktion auf das verheerende Erdbeben in Syrien und der Türkei erlässt die Deutsche Telekom nach eigenen Angaben vorerst die Kosten für Telefonate in die beiden Länder.
„Aufgrund der aktuellen Lage und der großen Herausforderung für die Beteiligten schaltet die Telekom allen Telekom- und congstar-Kunden rückwirkend ab dem 06.02.2023 (00.00 Uhr) bis zum 15.02.2023 (24.00 Uhr) Telefonate und SMS aus Deutschland in die Türkei und nach Syrien über das Mobilfunk- und Festnetz der Telekom kostenfrei“, teilte das Telekommunikationsunternehmen am Dienstag mit.
Auch Anrufe aus der Türkei und Syrien heraus sind laut einem Tweet vorübergehend kostenfrei.
Angehörige der Betroffenen der Erdbebenkatastrophe könnten so leichter in Verbindung bleiben, hieß es weiter. Außerdem würden Helfer vor Ort dadurch unterstützt.
Menschen, die aus den Erdbebengebieten in der Türkei stammen und derzeit schon auf Besuch in Bayern sind, sollen ihre Besuchervisa unbürokratisch verlängert bekommen. Das teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München mit.
«Wir brauchen pragmatische Lösungen, um das fürchterliche Leid der Menschen aus den Erdbebengebieten ein Stück weit zu lindern», sagte der CSU-Politiker. «Hierzu gehört auch: Niemand muss wegen eines ablaufenden Visums in die Krisenregionen zurückkehren.» Das Innenministerium hat deshalb an alle Ausländerbehörden geschrieben, dass ablaufende Schengen-Visa von Menschen aus den Erdbebengebieten in der Türkei, die beispielsweise zum Verwandtenbesuch bereits in Bayern sind, unkompliziert verlängert werden können. Von dieser Sofortmaßnahme habe man auch während der Corona-Pandemie und nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bereits Gebrauch gemacht.
Für neue Einreisevisa sei dagegen der Bund zuständig, betonte Herrmann. «Ich habe großes Verständnis für den dringenden Wunsch vieler in Deutschland lebenden Angehörigen, den Erdbebenopfern zu helfen und insbesondere auch betroffene Verwandte vorübergehend bei sich aufzunehmen», sagte er. Die Erteilung der dafür nötigen Einreisevisa liege aber in der ausschließlichen Zuständigkeit des Bundes. «Die Bundesregierung muss die Visavergabe schnell und unbürokratisch organisieren», forderte der Innenminister.
Die Bundesregierung hatte zuletzt angekündigt, ein unbürokratisches Visaverfahren für Betroffene zu ermöglichen, damit sie zeitweilig bei Familienangehörigen in Deutschland unterkommen können. Das Auswärtige Amt teilte dazu mit: «Ziel ist es, das Visaverfahren für diese Fälle so unbürokratisch wie möglich zu machen.»
Auch eine Woche nach den katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigen die Todeszahlen unaufhörlich. Am frühen Morgen des 6. Februar hatte das erste Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert, Stunden später folgte ein zweites Beben der Stärke 7,6. Seitdem gab es bislang mehr als 2400 Nachbeben. In der Türkei sind zehn Provinzen betroffen - dort gilt inzwischen ein dreimonatiger Ausnahmezustand.
dpa