Fr, 17.06.2022 , 15:47 Uhr

Ostbayern: So schützen Sie sich vor extremer Hitze

Die Temperaturen klettern deutschlandweit immer weiter und haben bereits die 30-Grad Marke überschritten - und auch die Menschen in Ostbayern können sich auf weitere sehr heiße Tage einstellen. Damit die Hitze zu keiner Gefahr für Sie wird, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt:

Laut Kalender haben wir noch Frühling und eigentlich betragen die Höchstwerte in Deutschland Mitte Juni um 24 bis 28 Grad. Wir erwarten allerdings 34 bis 38, oder gar bis zu 40 Grad. Damit liegen wir runde 10 Grad über den Werten die zu dieser Jahreszeit eigentlich zu erwarten wären. Auch wenn sich die Hitze dann etwas entspannt, auch nächste Woche könnte es besonders in der Mitte und im Süden von Deutschland hochsommerlich warm bis heiß weitergehen. Weitere Tage mit 30 Grad plus x könnten nach den aktuellen Prognosen folgen. Interessant ist auch, dass sich scheinbar nicht unbedingt eine größere Gewitter- oder Unwetterlage bei der Abkühlung ab Sonntagabend einstellen wird. Die leichte Abkühlung könnte vielfach sang- und klanglos und extrem trocken ablaufen. Damit würde sich die Dürre in einigen Landesteilen weiter verstärken.

Am Wochenende heißt es für viele Menschen in Deutschland viel trinken und sich vor der Hitze schützen. Weltweit sterben die meisten Menschen aufgrund von Hitze, das ist auch in Deutschland so. Deutlich weniger Menschen sterben an anderen Wetterphänomen wie Gewittern oder Stürmen. Daher muss man sich vor Hitze gut schützen, was allerdings oftmals nicht so leicht ist, es sei denn man hat eine Klimaanlage.

Auch bei uns in der Region wird es am Wochenende bis zu 34 Grad heiß. Damit Sie die Temperaturen ohne Risiken genießen können, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt:

 

Wie halte ich es in meiner Wohnung aus?

Besonders in den eigenen Vier-Wänden kann es sehr warm werden - heiße Nächte inklusive. Den heißen Nächte können Sie etwas entgegenwirken, indem Sie leichte Bettwäsche und keine schweren Decken verwenden.

Wer Energie sparen und auf eine Klimaanlage verzichten will, kann zum Beispiel tagsüber seine Fenster und Rollos schließen, um Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Wer doch mal frische Luft hereinlassen möchte, kann dies am besten morgens und abends tun, wenn die Temperaturen etwas niedriger sind.

Ein zusätzlicher Trick, nicht nur um Energie, sondern auch um sich Schweißausbrüche zu sparen: schalten Sie so viele Elektrogeräte wie möglich aus und verzichten Sie so gut es geht auf künstliches Licht.

Möchten Sie dennoch nicht ganz auf elektronische Hilfsmittel, wie Ventilatoren verzichten, können Sie deren Wirkung verstärken, indem Sie Eiswürfel vor den künstlichen Wind stellen. Auch nasse Handtücher können beim Herunterkühlen der Raumtemperatur helfen.

Eine weitere Wärmequelle, die einem vielleicht nicht sofort in den Sinn kommt, sind Teppiche. Wem es nicht zu viel Arbeit ist, kann diese wegräumen. Gleichzeitig ist es eine gute Möglichkeit, um Gegenstände, die Sie momentan nicht benötigen, beispielsweise in den Keller zu räumen.

 

Extreme Hitze meiden

Wenn Sie es nicht vermeiden können, in der Hitze zu arbeiten, suchen Sie sich zwischendurch ein schattiges oder kühles Plätzchen. Nehmen Sie dabei Abstand von großen Asphalt- oder Betonflächen, denn diese Materialien sind echte Wärmespeicher.

Versuchen Sie sich jedoch nicht, in der heißesten Zeit des Tages körperlich zu verausgaben.

Auch helle und lockere Kleidung hilft, besser mit der Wärme umzugehen. Eine Kopfbedeckung sowie eine Sonnenbrille können zusätzlich dabei helfen, sich vor extremer Sonneneinstrahlung zu schützen. Einen Sonnenschutz aufzutragen ist ebenfalls nie verkehrt - auch wenn es "nur die deutsche" Sonne ist.

 

Den Körper abkühlen: Nichts für Warmduscher

Sie können Ihren Körper auf extreme Temperaturen vorbereiten. Versuchen Sie kalt zu baden oder zu duschen - auch wenn es unangenehm ist. Wem das eine Spur zu extrem ist, kann auch kalte Fußbäder beziehungsweise feuchte Handtücher benutzen. Wer möchte, kann sich auch eine Sprühflasche mitnehmen und so unterwegs für eine regelmäßige Abkühlung sorgen.

Ein Tipp, den Sie sicher häufiger zu hören bekommen: Trinken Sie viel, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen zu regulieren! Vorzugsweise Wasser oder warme Getränke, denn diese kann der Körper besser aufnehmen als eiskalte Getränke.

Versuchen Sie auf Alkohol, Zucker, Koffein oder schwere Kost zu verzichten. Denn um diese zu verarbeiten, benötigt der Körper zusätzliche Energie. Außerdem können sie sich negativ auf den Kreislauf auswirken. Sie können gerne mehrere Mahlzeiten zu sich nehmen - dabei sollten Sie aber darauf achten, nicht zu viele Eiweiße zu konsumieren.

 

Wenn die Hitze bereits zugeschlagen hat

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie eine heiße oder trockene Haut haben. Auch Schüttelkrämpfe und ein Schwindelgefühl bis zur Bewusstlosigkeit sind Zeichen dafür, dass Sie oder andere Menschen weitere Hilfe benötigen. Rufen Sie deshalb sofort einen Arzt und halten Sie sich während der Wartezeit an einem kühlen Platz auf. Legen Sie sich oder die betroffene Person flach hin und bringen Sie die Beine und Hüfte in eine etwas erhöhte Position. Bei einer bewusstlosen Person sollten Sie die stabile Seitenlage anwenden.

Versuchen Sie den Körper durch Zufuhr von kalter Luft, entkleiden oder das Verwenden von kalten und nassen Lappen herunterzukühlen. Nehmen Sie kein Aspirin oder Paracetamol ein!

Auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat Tipps zum Schutz vor Sonne und Hitze sowie Sofortmaßnahmen bei Beschwerden herausgegeben:

"Nicht nur die Sonne, auch Hitzeperioden können uns zu schaffen machen. Hohe Temperaturen am Tag und nur geringe Abkühlung in der Nacht belasten den menschlichen Organismus. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Hitze, es gibt Personengruppe, die besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsstörungen sind. Hierzu gehören zum Beispiel Kleinkinder, ältere Menschen, pflegebedürftige Personen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
 
Grundsätzlich ist es bei Hitze wichtig, ausreichend Flüssigkeit (Wasser, keine alkoholischen Getränke) zu sich zu nehmen. Symptome wie Kopfschmerzen, Erschöpfungs- oder Schwächegefühl, Verwirrtheit, trockene Haut und Schleimhäute (z. B. Lippen), konzentrierter Urin oder eine leicht erhöhte Körpertemperatur können auf einen Flüssigkeitsmangel im Körper hinweisen.
 
Sofortmaßnahmen wie eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Kühlung des Körpers (z. B. mit kaltem Waschlappen auf dem Gesicht) sowie der Aufenthalt im Schatten oder an einem kühlen Ort können bei diesen Beschwerden helfen. Falls keine Besserung eintritt sowie in schweren Fällen, sollte zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen (z. B. bei Dialysepatienten) muss jedoch darauf geachtet werden, dass keine zu großen Mengen an Flüssigkeit zu sich genommen werden. Betroffene sollten mit ihrem behandelnden Arzt/ihrer behandelnden Ärztin besprechen, wie viel Flüssigkeit sie an heißen Tagen zu sich nehmen dürfen und sollten. Bei Einnahme von Medikamenten (z. B. Blutdruckmedikamente, Medikamente zur Entwässerung oder Medikamente für die Behandlung von Depressionen) sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin erfolgen und der Medikamentenplan ggf. angepasst werden."
 

 

So können Sie Tieren bei hohen Temperaturen helfen

Wenn Sie nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf die Tiere achten und Ihnen bei den extremen Temperaturen zu etwas Abkühlung verhelfen wollen, können Sie zum Beispiel folgendes tun:

Für Vögel, Eichhörnchen, Igel und Insekten können Sie Wasserschalen auf den Balkon oder in den Garten stellen. Am besten an einem schattigen und gesicherten Platz. Die Schale sollte regelmäßig gesäubert werden, um Bakterien zu vermeiden.

Wenn Sie eine etwas größere Schale oder einen Blumentopfuntersetzer mit Wasser füllen, kann das als Bad für Vögel dienen.

Haustiere brauchen ebenso wie Menschen viel frisches Wasser an sehr heißen Tagen. Deshalb sollte man die Futterschalen regelmäßig säubern und genügend Wasser zum Trinken bereitstellen. Während Sie Ihre Hunde auf keinen Fall alleine bei Hitze im Auto lassen sollten, sollten Sie es vermeiden Katzen mit offenen Fenstern alleine zulassen: denn sie könnten versuchen durch den Fensterspalt an die frische Luft zu gelangen und sich dabei möglicherweise verletzen.

Diplom-Meteorologe Dominik Jung/LGL/ZDF/Utopia/Der Tagesspiegel/JM

 

Wie heiß es am Wochenende in Ostbayern wird, sehen Sie hier:

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